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Demonstranten halten während eines Protests gegen Chinas neues Sicherheitsgesetz für die Stadt Hongkong eine Fahne und einen britischen Pass in die Höhe. 

© Kin Cheung/AP/dpa

Sonderstatus soll abgeschafft werden: Peking droht London mit Konsequenzen bei Einbürgerung von Hongkongern

Im Streit um Hongkongs Unabhängigkeit hat China entrüstet auf Pläne aus England reagiert, frühere Untertanen einzubürgern. Das beträfe rund 350.000 Menschen - theoretisch sogar noch mehr.

China hat mit Verärgerung auf die Drohung aus Großbritannien reagiert, ehemaligen Untertanen des Vereinigten Königreichs aus Hongkong den Weg zur britischen Staatsbürgerschaft zu ebnen. „Wir sind entschlossen dagegen. Wie behalten uns das Recht vor, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen“, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. Alle Chinesen in Hongkong - bis ins Jahr 1997 eine britische Kronkolonie - seien chinesische Staatsbürger.

Die britische Regierung hatte im Streit um das von Peking geplante Sicherheitsgesetz für Hongkong am Freitag gedroht, ehemalige Untertanen einzubürgern. Wenn China das Gesetz einführe, werde man Optionen prüfen, um Bürgern der Ex-Kolonie einen Weg zur britischen Staatsbürgerschaft zu eröffnen, sagte Innenministerin Priti Patel.

Sorge um Aushebelung des Sonderstatus

Bislang können Bürger Hongkongs sich bis zu sechs Monate ohne Visum in Großbritannien aufhalten, wenn sie den Status eines British National Overseas (BNO) haben und im Besitz eines entsprechenden Ausweises sind. Derzeit sind das nach Angaben Londons rund 350.000 Menschen. Theoretisch wären aber knapp drei Millionen ehemalige Untertanen berechtigt, einen entsprechenden Pass zu beantragen.

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Am Donnerstag hatte der Volkskongress in Peking die Pläne für das sogenannte Gesetz zum Schutz der nationalen Sicherheit gebilligt und den Ständigen Ausschuss des Parlaments mit dessen Umsetzung beauftragt. Das Gesetz umgeht Hongkongs Parlament. Es richtet sich gegen Aktivitäten, die als subversiv oder separatistisch angesehen werden.

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In der chinesischen Sonderverwaltungszone gibt es seit Monaten Proteste gegen den Einfluss aus Peking. Großbritannien und viele andere westliche Staaten sind besorgt, dass Hongkongs Sonderstatus mit dem Gesetz ausgehebelt werden soll. (dpa)

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