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Politik: Sorge um Weltjugendtag

Veranstalter des Massentreffens in Köln 2005 fürchten Terror

Berlin . Die Anschläge in Madrid haben für ein zentrales Großereignis der katholischen Kirche Probleme gebracht: den Weltjugendtag. Er soll vom 17. bis 21. August 2005 in Köln gefeiert werden. Die Veranstalter erwarten eine Million Jugendliche in der Metropole am Rhein. Auch der Papst will kommen. „Die Sicherheitslage hat sich durch die Anschläge in Madrid verändert“, sagte Matthias Kopp, der Sprecher des Weltjugendtages. „Wir betrachten die Lage mit großer Sorge, aber wir sehen noch keinen Anlass, das Ereignis abzusagen.“ Zusammen mit der Bundesregierung, dem Land Nordrhein-Westfalen und der Stadt Köln müsse man nun ein neues Sicherheitskonzept erarbeiten. Details will Kopp nicht nennen, um potenziellen Attentätern keine Informationen zu liefern.

Die zentralen Kundgebungen mit dem Papst sollen auf dem Flugplatz Hangelar bei St. Augustin stattfinden. In der Kölner Innenstadt wäre kein Platz für eine Million Jugendliche. Da es nicht möglich ist, Quartiere für so viele Gäste zu finden – genauso viele wie Köln Einwohner hat – ist geplant, dass die Jugendlichen nach den Gottesdiensten auf dem Flugplatz im Freien übernachten. Der Papst soll in Köln wohnen.

Man habe den Flugplatz gewählt, weil er per Bahn, mit Bussen und auch zu Fuß gut zu erreichen sei, sagte Kopp. In der Nachbarschaft befindet sich ein Kloster, in dem sich der Papst ausruhen könnte. Außerdem ist der Flugplatz zentraler Standort der GSG 9, der Antiterroreinheit des Bundesgrenzschutzes. Täglich überfliegen deshalb Hubschrauber das Gebiet und laufen Hundestaffeln das Gelände ab. Die Veranstalter hoffen, dass die GSG 9 auch auf Verdächtige aufmerksam würde, die das Gelände für den Jugendtag ausspionieren wollen. Am 4. April 2004 wird der Weltjugendtag in Berlin mit einem „Pilgerweg der Versöhnung“ eröffnet. Bei einem zentralen Gottesdienst mit Nuntius Erwin Ender und Kardinal Georg Sterzinsky in der Johannes-Basilika wird das Weltjugendtagskreuz von Jugendlichen aus Sarajevo an die Berliner übergeben und danach ein Jahr lang durch alle deutschen Diözesen getragen. Zu der Veranstaltung erwartet das Erzbistum 1000 Jugendliche.

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