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Politik: Sorge wegen Terrorgefahr in Ägypten

Berlin - Angesichts der Terrorgefahr in Deutschland und im Nahen Osten schicken Bundesinnenministerium und Bundeskanzleramt nach Informationen des Tagesspiegels sechs hochrangige Sicherheitsexperten nach Ägypten. In dieser Woche reisten je zwei Abteilungsleiter des Bundeskriminalamts (BKA), des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) und des Bundesnachrichtendienstes (BND) nach Kairo, hieß es am Montag in Sicherheitskreisen.

Von Frank Jansen

Berlin - Angesichts der Terrorgefahr in Deutschland und im Nahen Osten schicken Bundesinnenministerium und Bundeskanzleramt nach Informationen des Tagesspiegels sechs hochrangige Sicherheitsexperten nach Ägypten. In dieser Woche reisten je zwei Abteilungsleiter des Bundeskriminalamts (BKA), des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) und des Bundesnachrichtendienstes (BND) nach Kairo, hieß es am Montag in Sicherheitskreisen. Die Fachleute sollten die Kontakte zu den ägyptischen Behörden verbessern, da im Zuge des Umbruchs im Land Kontakte weggebrochen seien. Mit großer Sorge sei zu beobachten, dass Ägypten zur Drehscheibe für Islamisten werde, die in Krisengebieten kämpfen wollten. Als betroffene Länder wurden Libyen und Syrien genannt.

Der Präsident des BfV, Hans-Georg Maaßen, hatte zum Jahrestag der Anschläge des 11. September 2001 im Interview mit dem Tagesspiegel gewarnt, Ägypten könnte „zur Drehscheibe für Salafismus und Terrorismus“ werden. Der Verfassungsschutz habe allein von Januar bis August die Ausreise von 23 Personen aus Deutschland nach Ägypten registriert. Das sei eine Verdopplung der Zahl des gesamten Jahres 2011, sagte Maaßen.

Ein weiterer Anlass für die Reise der Abteilungsleiter von BKA, BfV und BND nach Kairo ist die Sorge um die Sicherheit deutscher Bürger in Ägypten. Im August hatte ein Ägypter mit Sprengsätzen die deutsche Botschaft in Kairo angegriffen. Die Polizei nahm den Mann fest, die Diplomaten kamen mit dem Schrecken davon. Die Beamten fanden beim Täter einen Zeitungsartikel über ein Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin zu den umstrittenen Mohammed-Karikaturen. Das Gericht hatte im August Eilanträge dreier Moschee-Vereine zurückgewiesen, die der islamfeindlichen Partei „Pro Deutschland“ das Zeigen der Mohammed-Karikaturen vor islamischen Gotteshäusern verbieten lassen wollten. Frank Jansen

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