zum Hauptinhalt

Soziales: Rentenerhöhung wesentlich teurer als erwartet

Die außerplanmäßigen Rentenerhöhungen in diesem und im nächsten Jahr werden offenbar deutlich teurer als von der Bundesregierung bislang eingestanden - etwa zwölf Milliarden Euro. Arbeitsminister Scholz hatte bisher von nur 2,5 Milliarden gesprochen.

Allein für die Rentenkassen summierten sich die Belastungen bis 2011 auf 9,1 Milliarden Euro, berichtet das "Handelsblatt". Weitere 2,9 Milliarden Euro müsse in diesem Zeitraum der Bund zuschießen. Dies ergebe sich aus der 27-seitigen Formulierungshilfe des Bundesarbeitsministerium für das neue Rentenwertgesetz, wie die Zeitung schreibt. Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) hatte bislang erklärt, die geplante Anhebung der Renten um 1,1 Prozent in diesem und um 2,0 Prozent im nächsten Jahr belaste die gesetzlichen Alterskassen mit 2,5 Milliarden Euro.

In seinem Gesetzesentwurf betont das Ministerium, langfristig ergäben sich durch die Sonder-Rentenerhöhung "keine unmittelbaren finanziellen Belastungen", weil die unterbliebenen Kürzungen später nachgeholt werden. Dies führt nach dem Finanztableau des Entwurfs zu deutlichen Einschnitten bei der Rentenentwicklung im nächsten Jahrzehnt, wie die Zeitung weiter schreibt.

Von 2010 bis 2014 plant die Bundesregierung im Schnitt nur Rentenanpassungen von unter einem Prozent. Dadurch wird die Standardrente nach 45 Beitragsjahren 2014 mit monatlich 1279 Euro dem Bericht zufolge gut 14 Euro niedriger ausfallen als nach geltendem Recht. Erst ab 2019 erreiche der für die Rentenberechnung maßgebliche Rentenwert wieder das Niveau, das er ohne die geplante Gesetzesänderung haben würde. (mhz/ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false