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Spanien: Dutzende Verletzte bei Protesten gegen Sparkurs in Madrid

Demonstrationen gegen den Sparkurs der konservativen spanischen Regierung sind am Dienstagabend eskaliert: In Madrid wurden mehr als 60 Menschen verletzt. Protestierende versuchten, das Parlament zu umzingeln.

Proteste gegen den Sparkurs der konservativen Regierung des spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy sind am Dienstagabend in Madrid eskaliert. Mehr als 60 Menschen wurden nach Medienberichten bei Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und Demonstranten verletzt. Darunter seien 27 Sicherheitskräfte, teilte die Polizei am frühen Mittwochmorgen mit. 27 Menschen seien festgenommen worden.

An den Protesten, deren Ziel das Parlament war, hätten sich Tausende beteiligt. Die Polizei hatte den Zugang zum Parlament mit einem großen Aufgebot an Sicherheitskräften abgeriegelt. Die Lage sei gegen 19 Uhr eskaliert, hieß es in spanischen Medienberichten, als Demonstranten versuchten Absperrungen in der Nähe des Abgeordnetenhauses zu durchbrechen. Die Sicherheitskräfte setzten Gummigeschosse und Schlagstöcke ein. Der Großteil der Demonstranten blieb jedoch friedlich. Nach Mitternacht vertrieb die Polizei die letzten Protestierer ohne weitere Zwischenfälle.

Seit dem Nachmittag hatten sich Tausende, von denen viele nicht aus Madrid waren, in der Umgebung des Parlaments versammelt. Eine Initiative hatte dazu aufgerufen, das Parlament zu umzingeln. Der Aufruf war über soziale Netzwerke verbreitet worden.

Der Unmut der Menschen richtet sich gegen den rigiden Sparkurs Rajoys. Sie verlangen überdies die Ausarbeitung einer neuen Verfassung und den Rücktritt der Regierung. Sie werfen den Politikern auch vor, die Demokratie als Geisel genommen zu haben. (dpa)

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