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Eta

© dpa

Spanien: Eta bombt in Ferienorten

Bombenserie in Nordspanien: Mutmaßliche Mitglieder der baskischen Terrororganisation Eta haben in zwei Ferienorten mehrere Sprengsätze gezündet. Zuvor war bei der Polizei ein Warnanruf eingegangen.

Die vier Sprengsätze explodierten am Sonntag im Abstand von weniger als drei Stunden an zwei Stränden und auf einem Golfplatz der Küstenstädte Laredo und Noja nahe Santander. Verletzt wurde niemand, wie das Innenministerium in Madrid mitteilte. Eineinhalb Stunden vor der ersten Explosion war bei der baskischen Feuerwehr ein Warnanruf der Eta eingegangen. Die Polizei habe die Gegend aufgrund dessen rechtzeitig räumen und Badegäste sowie Golfer in Sicherheit bringen können.

Die Sprengsätze an den Stränden waren im Sand vergraben, zwei davon neben den Häuschen der Rettungsschwimmer. Es sei nur Sachschaden entstanden. Wegen regnerischen Wetters waren weniger Menschen am Strand als sonst. Die Polizei forderte Anwohner und Touristen über Lautsprecher auf, Häuser und Hotels nicht zu verlassen. Die Anschlagziele sind nur wenige Kilometer vom Baskenland entfernt.

Ermittler: Eta will Tourismus treffen

Die Ermittler sind überzeugt, dass die Eta mit den Attentaten eine neue Offensive in spanischen Urlaubsgebieten begonnen hat, um in der Hauptsaison den Tourismus als einen der wichtigsten Wirtschaftszweige Spaniens zu treffen. In den vergangenen 30 Jahren hat die Eta mehr als 100 Bomben in spanischen Ferienorten gezündet, ihr Kalkül ist aber nie aufgegangen. Vielmehr ist die Zahl der Touristen stetig gestiegen.

Erst im Mai hatte die Eta mit einer neuen Terroroffensive in Spanien gedroht. Damals war der mutmaßliche oberste Anführer der Organisation, Francisco Javier López Peña, in Frankreich gefasst worden. In den vergangenen Wochen hatte die Eta mehrere Bombenanschläge im Baskenland verübt, bei denen jedoch niemand verletzt wurde. Die Organisation kämpft seit 40 Jahren für einen unabhängigen baskischen Staat und hat in dieser Zeit fast 850 Menschen getötet. (feh/dpa)

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