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SPD: Beck dementiert Ministerambitionen

SPD-Chef Kurt Beck hat Medienberichte als "Blödsinn" bezeichnet, wonach er einen Ministerposten im Bundeskabinett anstrebe. "Das ist frei erfunden", sagte Beck am Rande der Bundesratssitzung in Berlin.

Berlin/Hamburg - "Das ist totaler Unfug und entbehrt jeder Grundlage", erklärte Beck. In einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" hatte es zuvor geheißen, die SPD-Spitze erwäge, entweder Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) oder Vize-Kanzler und Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD) durch Beck abzulösen. Auch das Bundesarbeitsministerium dementierte den Bericht umgehend. Ministeriumssprecher Stefan Giffeler bezeichnete die Spiegel-Meldung als "absurdes Geschichtchen".

Das angeblich von Parteistrategen erarbeitete Konzept solle es Beck ermöglichen, als Kanzlerkandidat seiner Partei vor der Wahl 2009 besser in Erscheinung zu treten, so der "Spiegel". Umgekehrt könne er bei einem späten Eindruck nicht direkt für möglicherweise unpopuläre Gesetze verantwortlich gemacht werden, die zuvor beschlossen wurden, denn in den zwölf Monaten vor einer Bundestagswahl liege die Regierungsarbeit in aller Regel ohnehin brach.

Müntefering würde den Wahlkampf übernehmen

Ein solcher Wechsel hätte laut "Spiegel" aus SPD-Sicht noch einen weiteren Vorteil. Der dann 69-jährige Müntefering, der in der kommenden Legislaturperiode nicht mehr für ein Ministeramt zur Verfügung stehe, gelte als der beste Wahlkämpfer seiner Partei und könnte die herausgehobene Rolle eines General-Wahlkampfmanagers einnehmen. Beck selbst hat sich demnach aber noch nicht entschieden. Sein Posten als rheinland-pfälzischer Ministerpräsident sei für ihn eine Art Rückversicherung, sollte seine Spitzenkandidatur im Bund scheitern, hieß es.

Der "Spiegel" berichtet auch, bereits im Zuge der Affäre um den Bremer Türken Murat Kurnaz, in der SPD-Außenminister Frank-Walter Steinmeier Fehlverhalten zu Lasten des damaligen Guantánamo-Häftlings vorgeworfen wird, sei erwogen worden, Steinmeier durch Beck zu ersetzen. Das Blatt beruft sich auf Informationen aus dem Parteipräsidium. (tso/AFP/dpa)

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