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SPD: Beck hält Kanzlerdebatte für verfrüht

Eine Entscheidung über die SPD-Kanzlerkandidatur ist für Parteichef Kurt Beck derzeit kein Thema. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte Kurt Beck als neuen Kanzlerkandidaten der Sozialdemokraten vorgeschlagen.

München/Berlin - "Ich bin SPD-Vorsitzender, und die Frage der SPD-Kanzlerkandidatur wird entschieden, wenn sie ansteht", sagte er in einem Interview mit der Illustrierten "Bunte".

Das Wahlergebnis des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten sei "die Messlatte für den Parteivorsitzenden und den Kanzlerkandidaten der SPD", sagte Gabriel dem Magazin "Stern" nach einem Vorabbericht. Die SPD solle sich nicht mit 30 Prozent zufrieden geben. Gabriel betonte: "Kurt Beck hat gezeigt, dass mehr drin ist. Und deshalb ist er auch der richtige Mann".

Gabriel: "Dinge beim Namen nennen"

Der Minister schlug zugleich ein "Aufsteigerprogramm" für seine Partei vor. Seit 140 Jahren bedeute die Sozialdemokratie das Versprechen: "Wer etwas leistet, dem soll es besser gehen. Der soll die Möglichkeit zum gesellschaftlichen Aufstieg bekommen". Es gebe zu wenig Aufstiegsmöglichkeiten beispielsweise für Menschen mit geringen Bildungschancen, für Niedriglohnarbeiter, für Migrantenkinder oder Handwerksmeister, kritisierte er. Gabriel sagte: "Es gibt zu viele Menschen, die den Eindruck haben, was die Politik macht, hat mit unserem Alltag verdammt wenig zu tun". Diese Leute zurückzuholen, sei Aufgabe der SPD.

Die SPD dürfe auch keine Angst vor dem ehemaligen Parteimitglied Oskar Lafontaine haben und davor, "die gleichen Dinge beim Namen zu nennen wie die Linkspartei". Gabriel betonte: "Aber unsere Antworten müssen andere sein". So plädierte der SPD-Politiker für einen "branchenbezogenen Mindestlohn" in einer Größenordnung von sechs oder sieben Euro. "Wir müssen garantieren, dass ein Mensch für acht Stunden Arbeit einen Lohn bekommt, von dem er seinen Lebensunterhalt bestreiten kann", fügte er hinzu. (tso/ddp)

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