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Politik: SPD-Chef in NRW tritt zurück

Düsseldorf – Der SPD-Vorsitzende von Nordrhein-Westfalen, Jochen Dieckmann, will sein Amt aufgeben. Das kündigte der 59-Jährige am Montagabend überraschend bei der Präsidiumssitzung seiner Partei an.

Düsseldorf – Der SPD-Vorsitzende von Nordrhein-Westfalen, Jochen Dieckmann, will sein Amt aufgeben. Das kündigte der 59-Jährige am Montagabend überraschend bei der Präsidiumssitzung seiner Partei an. Über die Nachfolge in der Führung des größten SPD-Landesverbandes gibt es noch keine Entscheidung, sie wird einem Parteitag zu Beginn des neuen Jahres vorbehalten sein.

Dieckmann verlässt die SPD in einer politisch schwierigen Situation. Nach dem Verlust der Regierung in Nordrhein-Westfalen war der Bonner angetreten, den Generationswechsel in der Partei zu organisieren. Mit seinem plötzlichen Rückzug beschleunigt er die Entwicklung und wird vor allem die Vorsitzende der Landtagsfraktion Hannelore Kraft zwingen, sich früher als vorgesehen zu bekennen. Die Sozialdemokraten wollten die Führungsfrage und die Spitzenkandidatur erst im Jahre 2008 entscheiden, jetzt ist dieser Zeitplan hinfällig.

Jochen Dieckmann hatte die Führung der nach der Wahlniederlage demoralisierten SPD im vergangenen Jahr übernommen. Mit seiner bedächtigen Art hatte er hin und wieder Kritik hervorgerufen, ihm war auch angelastet worden, dass die SPD gegenwärtig nur wenig als Gegengewicht zur neuen CDU/FDP Landesregierung wahrgenommen wird. Dieckmann hatte die entsprechenden Vorwürfe immer mit dem Hinweis darauf zu entkräften versucht, dass er zunächst das Programm und dann erst die Personalentscheidungen für die Wahlauseinandersetzung 2010 vorbereiten wolle. jz

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