zum Hauptinhalt
Clement

© ddp

SPD: Clement wirft Müntefering Machtgier vor

Der frühere Wirtschaftsminister Wolfgang Clement rechnet - nur wenige Monate nach seinem Parteiaustritt - in einem Buch mit der SPD ab. Vor allem Franz Müntefering bekommt darin sein Fett weg. Der Weg des SPD-Vorsitzenden sei "schrecklich falsch".

Wenige Monate nach seinem Austritt aus der SPD rechnet Ex-Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement mit der Partei ab, der er 38 Jahre lang angehörte. In seinem am 12. März erscheinenden Buch "Klartext. Damit Deutschland wieder in Fahrt kommt" wirft er Parteichef Franz Müntefering vor, er füge der SPD "schweren Schaden" zu. Die "Bild"-Zeitung veröffentlicht in ihrer Montagausgabe Auszüge aus dem Buch.

Clement schreibt, er sei aus der SPD "auch deshalb ausgeschieden, weil die Parteiführung keinen klaren Trennungsstrich zur PDS/Die Linke zieht - obgleich deren Stasi-Verstrickung offenkundig ist." Clement bezweifelt, dass für Müntefering ein Bündnis zwischen SPD und Linkspartei wirklich ausgeschlossen ist und wirft ihm "Gier auf Macht" vor. Der Weg des SPD-Vorsitzenden sei "schrecklich falsch".

"Macht wichtiger als Werte"

Das "Problem mangelnder Glaubwürdigkeit", so Clement, "hat inzwischen offensichtlich die ganze SPD infiziert. Die SPD, die zu Recht stolz ist auf ihre lange, stets am Freiheitsgedanken orientierte Tradition, muss achtgeben, dass sie nicht generell in den fatalen Geruch gerät, ihr sei heute die Macht wichtiger als die Werte, denen sie sich verschworen hat."

Clement war im November 2008 aus der SPD ausgetreten, nachdem ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn abgelehnt, ihm aber eine Rüge erteilt worden war. Anlass war sein indirekter Aufruf, bei der Landtagswahl Ende Januar 2008 die damalige hessische SPD-Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti wegen ihrer Energiepolitik nicht zu wählen. Clement saß zu diesem Zeitpunkt im Aufsichtsrat des Stromkonzerns RWE Power. (küs/ddp)

Zur Startseite