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SPD: Kurt Beck tritt als Parteichef zurück - Müntefering übernimmt

Das große Treffen der SPD hat mit einem Paukenschlag geendet: Kurt Beck ist als SPD-Chef zurückgetreten und hat Franz Müntefering das Feld überlassen. Frank-Walter Steinmeier soll das Amt des Kanzlerkandidaten übernehmen. Beck hat seinen Rücktritt mit einer gegen ihn gerichteten Kampagne begründet.

SPD-Chef Kurt Beck ist zurückgetreten. Das sagte Parteivize Franz-Walter Steinmeier am Sonntag nach einer Klausur der SPD-Führung in Werder bei Potsdam. Der frühere Vizekanzler Franz Müntefering soll geschäftsführend die Nachfolge übernehmen. Er war bereits in den Jahren 2004 bis 2005 Parteivorsitzender. Außenminister und Vize-Kanzler Frank-Walter Steinmeier soll als Kanzlerkandidat bei der Bundestagswahl 2009 Kanzlerin Angela Merkel (CDU) herausfordern.

Steinmeier sprach von einem schwierigen Tag für die SPD. Beck habe erklärt, für ihn habe seit vielen Monaten festgestanden, dass er, Steinmeier, die Kanzlerkandidatur übernehmen solle. Beide seien sich über diese Rollenverteilung einig gewesen.

Beck verschwindet durch die Hintertür

Der bisherige SPD-Chef verließ die Vorstandsklausur der Sozialdemokraten am brandenburgischen Schwielowsee bereits wenige Minuten nach seiner Ankunft wortlos wieder durch einen Hintereingang.

Beck hat vor den SPD-Gremien eine gegen ihn gerichtete Kampagne als Grund für seinen Rücktritt genannt. Beck habe bei der Klausur  erklärt, er habe deshalb nicht mehr die Kraft gehabt, den Parteivorsitz weiterzuführen, teilte Fraktionsvize Angelica Schwall-Düren mit.

SPD-Politiker erfahren von Kanzlerkandidatur Steinmeiers aus Medien

Der Beginn der Vorstandsklausur hatte sich um zwei Stunden verzögert, da die engere Parteispitze zunächst zu separaten Beratungen in der Nähe zusammenkam. Führende SPD-Politiker hatten sich zuvor verärgert darüber gezeigt, dass sie von der geplanten Kanzlerkandidatur Steinmeiers zunächst nur über die Medien erfahren hatten.

Eigentlich stand auf der Tagesordnung der Klausur vorrangig die Beratung über ein elfseitiges Strategiepapier, das Steinmeier gemeinsam mit Beck erarbeitet hatte. Zentrale Themen darin sind wirtschaftliches Wachstum, bessere Bildung für alle und soziale Gerechtigkeit. (dw/dpa/AFP)

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