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SPD: Müntefering will Verhältnis zu Linken entkrampfen

Die Linkspartei darf nach Auffassung von SPD-Chef Franz Müntefering nicht auf Dauer an der DDR gemessen werden. Man könne die Parteimitglieder nicht "für die nächsten 200 Jahre exkommunizieren". Einer Zusammenarbeit im Bund erteilte er aber erneut eine Absage.

Es stehe außer Frage, dass die DDR ein Unrechtsstaat gewesen sei, doch müsse "die Stunde kommen, wo man sie (die Linke) nicht mehr daran misst", sagte Müntefering der "Saarbrücker Zeitung". Wichtig sei, dass auch "die Kinder und Enkelkinder der SED in der Demokratie ankommen können".

Müntefering nannte es falsch, die Mitglieder der Linkspartei "für die nächsten 200 Jahre zu exkommunizieren". Als Beispiel für eine Einbindung in die Demokratie nannte der SPD-Chef den Umgang mit ehemaligen Nationalsozialisten nach dem Krieg. Zugleich schloss Müntefering abermals eine Zusammenarbeit der SPD mit der Linkspartei auf Bundesebene aus, betonte jedoch die Möglichkeit rot-roter Bündnisse in den Ländern.

Heftig kritisierte Müntefering den früheren SPD-Chef Oskar Lafontaine, dessen Rücktritt vor zehn Jahren "feige" gewesen sei. Mit dem heutigen Chef der Linkspartei wolle er "nichts mehr zu tun haben".

SPD legt in Umfragen zu

Unterdessen legt die SPD in der Wählergunst weiter zu. Nach der am Mittwoch veröffentlichten wöchentlichen Umfrage des Hamburger Magazins "Stern" und des Fernsehsenders RTL konnten die Sozialdemokraten ihr Ergebnis zum dritten Mal in Folge um einen Prozentpunkt verbessern und kamen nun auf 25 Prozent. Die Union steigerte ihr Ergebnis um einen Punkt auf 34 Prozent. CDU/CSU hatten in der Vorwoche ihren schlechtesten Wert seit Juli 2006 eingefahren.

Die FDP blieb in der Umfrage unverändert bei 17 Prozent. Keine Veränderung gab es auch bei der Linkspartei mit elf Prozent. Die Grünen verloren zwei Punkte auf neun Prozent. Koalitionen aus Union und FDP sowie eine sogenannte Ampel aus SPD, FDP und Grünen kämen demnach derzeit beide auf 51 Prozent der Wählerstimmen.

Laut der Befragung von 2500 repräsentativ ausgesuchten Bundesbürgern würde genau die Hälfte für CDU-Chefin Angela Merkel stimmen, wenn sie den Kanzler direkt wählen dürften. SPD-Kandidat Frank-Walter Steinmeier kam auf 24 Prozent. Die Umfrage war vom 2. bis 6. März erhoben worden. (küs/ddp)

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