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Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD).

© Kay Nietfeld/dpa

SPD-Politiker trifft auf Grüne Baerbock: Scholz bewirbt sich in Potsdam um Bundestagsmandat

Vizekanzler Olaf Scholz wohnt in Potsdam – und dort will der SPD-Politiker 2021 für den Bundestag kandidieren. Dies teilte er am Freitag mit.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will für den Bundestag kandidieren. Er bewerbe sich zur Wahl im kommenden Jahr um ein Mandat im Wahlkreis in Potsdam, kündigte der Vizekanzler am Freitag in der brandenburgischen Landeshauptstadt an.

Scholz, der in Potsdam wohnt, gilt als möglicher Anwärter auf die Kanzlerkandidatur der SPD. Bei der Mitgliederbefragung zum Parteivorsitz 2019 verlor er aber gegen die heutigen Parteichefs Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken. Die SPD liegt in Umfragen derzeit bei 15 bis 16 Prozent.

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„Direkt gewählter Abgeordneter – das ist das höchste Amt, das man in Deutschland erreichen kann, sagte Olaf Scholz. „Mein Erfahrung ist: Man muss da kandidieren, wo man lebt. Man muss jemand sein, der auf dem Marktplatz ansprechbar ist.“

Bei der letzten Bundestagswahl hatte die SPD-Politikerin Manja Schüle den Wahlkreis 61, in dem Scholz antritt, knapp vor der CDU-Kandidatin Saskia Ludwig gewonnen. Im Wahlkampf trifft Scholz hier auf die in Potsdam lebende Grünen-Bundesvorsitzende Annalena Baerbock. Sie sei eine sehr engagierte Politikerin, die er sehr schätze. „Aber politischer Wettbewerb gehört dazu.“ Brandenburgs SPD-Landeschef Dietmar Woidke (SPD) begrüßte die Ankündigung von Scholz. „Olaf Scholz wird Brandenburg gut tun.“

Er sei vier Mal direkt in den Bundestag gewählt worden, in Hamburg, habe sich immer intensiv um seinen Wahlkreis gekümmert. Das werde er auch diesmal tun. Er lebe mit seiner Frau, es ist Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD), gern in Potsdam. „Wir haben uns diese Stadt erschlossen“, sagte Scholz – beim Wandern, Joggen und Fahrradfahren.

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SPD-Chef Norbert Walter-Borjans versicherte am Freitag, die Parteispitze habe bislang noch keine Festlegung zum nächsten Kanzlerkandidaten getroffen. „Wer jetzt schon Mutmaßungen darüber anstellt, welche Präferenzen es gibt, der hat mit niemandem von uns gesprochen“, sagte Walter-Borjans der „Rheinischen Post“. „Wir haben uns intern auf niemanden festgelegt.“ Das Magazin „Cicero“ hatte berichtet, SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich sei der Wunschkandidat der Parteivorsitzenden Saskia Esken und Walter-Borjans für die Bundestagswahl 2021.

Walter-Borjans führte aus: „Wir werden die Zeit bis zum Herbst nutzen, uns mit den Entscheidungsträgern und potenziellen Kandidaten zu unterhalten. Danach machen wir einen Vorschlag.“ Auf die Frage, warum er selbst nicht zur Verfügung stehe, sagte er dem Bericht zufolge: „Ich habe das zwar nie ausgeschlossen. Ich habe aber klar gesagt, dass ich als Parteivorsitzender antrete, um die Partei in der Koalition erkennbar zu machen und nicht, um nach der Wahl gleich neue Ambitionen anzumelden.“ ( mit dpa)

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