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SPD-Posten: Streit um Nahles

Innerhalb der SPD streiten sich die Unterstützer und Gegner der designierten Generalsekretärin Andrea Nahles. Berlins Regierungschef Wowereit zum Beispiel "freut" sich auf eine Generalsekretärin Nahles.

Berlin/Schwerin - Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) unterstützt die designierte SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles trotz der zunehmenden Kritik. "Ich denke, es hat sich nichts daran geändert, dass Andrea Nahles eine herausragende Persönlichkeit in der SPD ist, und ich würde mich freuen, wenn sie Generalsekretärin werden würde", sagte Wowereit am Dienstag dem Fernsehsender N24. Zuvor waren in der SPD Forderungen erhoben worden, die vom Vorstand als Generalsekretärin nominierte Nahles solle ihre Ämter niederlegen. Sie sei mit schuld am Rückzug des SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering am Montag.

Wowereit sagte zu möglichen Nachfolgern für den scheidenden Parteivorsitzenden Müntefering: "Wir haben zwei herausragende Persönlichkeiten, das ist Matthias Platzeck und der Kollege Kurt Beck. Und ich denke, dass einer von beiden es auch werden wird." Er betonte, die Parteigremien würden an diesem Mittwoch "sicherlich auch Antworten finden und dann die notwendigen Nominierungen vornehmen".

Maas: Nahles soll bleiben

Der saarländische SPD-Landesvorsitzende Heiko Maas hat die Rolle der umstrittenen Parteilinken Andrea Nahles im Führungsstreit innerhalb der SPD verteidigt. Dem Tagesspiegel (Mittwochsausgabe) sagte Maas, die gegenwärtige Entwicklung sei "Ergebnis des Verhaltens des gesamten Parteivorstands und nicht von Andrea Nahles". Nahles solle auch weiterhin eine "wichtige Funktion in der Parteispitze" übernehmen.

Maas sprach sich auch dafür aus, dass der bisherige SPD-Chef Franz Müntefering als Vizekanzler und Arbeitsminister in ein neues Bundeskabinett gehen soll. Mit dem Rückzug Münteferings habe "niemand gerechnet", sagte Maas: "Wir müssen ihn aber respektieren". In dem Abstimmungsergebnis vom Montag im SPD-Vorstand drücke sich auch das Bedürfnis nach einer "lebendigeren Partei" aus.

Mecklenburg-Vorpommerns SPD-Landesvorsitzender Till Backhaus hat dagegen die Parteilinke Andrea Nahles aufgefordert, auf eine Kandidatur als Generalsekretärin beim Bundesparteitag in zwei Wochen zu verzichten. Auch von ihren Unterstützern im Parteivorstand verlangte er in einem dpa-Gespräch am Dienstag, sich von ihren Ämtern zurückzuziehen. Namentlich nannte er die Parteivize Heidemarie Wieczorek-Zeul. Backhaus sprach dabei von einem Netz, das gesponnen worden sei, um Nahles ins Amt zu hieven. (tso/tsp/dpa)

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