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Pause von der Babypause: Sigmar Gabriel Anfang August vor Journalisten in der Berliner SPD-Zentrale

© dpa

SPD: Sigmar Gabriels bezahlte Babypause

Er wollte es machen wie "Tausende andere Eltern auch". So kündigte SPD-Chef Sigmar Gabriel im Frühjahr eine Babypause nach der Geburt seiner Tochter Marie an. Aber er verzichtet in dieser Zeit nicht auf die Bezüge aus der Parteikasse.

Von Matthias Meisner

„Wir machen es wie Tausende andere Eltern auch“ – so hatte der SPD- Vorsitzende Sigmar Gabriel im Frühjahr angekündigt, dass er zur Betreuung seiner Tochter Marie eine Auszeit nehmen will. Jetzt, wo es so weit ist mit der Babypause, stellt sich heraus: Anders als andere Arbeitnehmer verzichtet der Parteichef nicht auf seine Bezüge.

Was das Bundestagsmandat angeht, ist das auch gar nicht möglich. Die Grunddiät in Höhe von knapp 7960 Euro brutto, netto 4311 Euro, fließt weiter. Noch mehr bekommt Gabriel aber „als Aufwandsentschädigung“ für den Vorsitzendenposten aus der Parteikasse. Er selbst gab die Summe für 2010 – neuere Zahlen liegen nicht vor – mit monatlich 6126 Euro an. Aus der Parteizentrale heißt es dazu, Gabriel nehme seine Babypause „während der sitzungsfreien Zeit des Deutschen Bundestages und unter Einbeziehung seines persönlichen Jahresurlaubs“. Gabriels Tochter Marie war im Frühjahr zur Welt gekommen. Der SPD-Vorsitzende hatte nie offiziell von Elternzeit gesprochen, aber erklärt, er wolle von Juni bis Mitte September, wenn die Mutter als Zahnärztin in Magdeburg wieder in die Praxis müsse, „im Wesentlichen“ daheimbleiben und das Kind betreuen.

Auch SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles hatte Anfang 2011 nach der Geburt ihrer Tochter Ella Maria nicht auf die Zusatzbezüge aus der Parteikasse verzichtet. Wie es hieß, fiel bei ihr die Auszeit aber in den Zeitraum des gesetzlichen Mutterschutzes.

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