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Sigmar Gabriel und Martin Schulz (rechts)

© dpa

SPD und die K-Frage: Der Druck der Zahlen

Sigmar Gabriel denkt, Kanzlerkandidatur und SPD-Vorsitz ließen sich nicht trennen. Nur gibt es etwas, das größer ist als Martin Schulz und er. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Mit Meinungsumfragen ist es so, wie weiland Helmut Kohl vor Wahlen zu Zahlen sagte: Wer ins Konklave als Papst hineingeht, kommt als Kardinal wieder heraus. Umfragesieger sind nicht zwangläufig Wahlsieger, heißt das übersetzt.

Aber Prognosen sind Diagnosen, sie geben einen Hinweis auf den Zustand der Partei und darauf, wer für sie gewinnen könnte. Hier nun wird SPD-Chef Sigmar Gabriel in seinem Zögern bestätigt.

Bei der Frage nach der Kanzlerkandidatur liegt Martin Schulz klar vor ihm, auch bei den SPD-Anhängern. Bei denen sind 64 Prozent für Schulz und nur 27 Prozent für Gabriel.

Die SPD muss gewinnen

Gegen die Amtsinhaberin würden beide verlieren, aber Schulz geringer als Gabriel. Alle diese Zahlen lesen sich, weniger wohlwollend interpretiert, fast wie ein Misstrauensvotum gegen Gabriel als Kanzlerkandidaten.

Während er als Parteichef eher gelitten ist. Hier liegt seine kleine Chance, in der SPD an der Spitze zu bleiben. Obwohl Gabriel denkt, Kanzlerkandidatur und SPD-Vorsitz ließen sich nicht trennen.

Nur gibt es etwas, das größer ist als Schulz und Gabriel, ehe sie doch noch zu harten Konkurrenten werden: die SPD. Die muss gewinnen. Wenigstens ein paar Prozentpunkte. Um in Reichweite der Macht zu kommen.

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