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Politik: Spendenaffäre in Hessen: Züngeln an der Waage (Kommentar)

Die FDP will sich als aufgeklärt darstellen, als vom Verstand kontrolliert. Wenn das so weitergeht, muss man zumindest am Verstand ihrer Verantwortlichen in Hessen zweifeln.

Die FDP will sich als aufgeklärt darstellen, als vom Verstand kontrolliert. Wenn das so weitergeht, muss man zumindest am Verstand ihrer Verantwortlichen in Hessen zweifeln. Die Begründungen, die vorher und auch jetzt wieder gefunden werden, um doch noch in einer Regierung mit Roland Koch bleiben zu können, werden nämlich alle die abschrecken, die sich von der Öffnung zum Sozialliberalen auch eine Rückkehr zur intellektuellen Redlichkeit des Hessen Karl-Hermann Flach versprachen. Stattdessen scheinen die Maßstäbe zu verrutschen. Die Situation bekommt etwas Klaustrophobisches. Politik aus dem Bunker. Flachs Nachfahren, voran Ruth Wagner, hinter ihr Jörg-Uwe Hahn, sind so zu verstehen: Wir glauben, dass es keine neuen Hinweise gegen Roland Koch gibt. Wenn es aber doch welche gibt, gilt der erste Satz. Vorsicht: Hier rührt Macht an Moral! Hier gelten andere Maßstäbe. Welche, das haben andere Hessen klargemacht, die im Land aber keine Verantwortung tragen. Voran Wolfgang Gerhardt, hinter ihm Ekkehard Gries, der Bundesvorsitzende und der Landes-Ehrenvorsitzende. Sie sagen: Vertrauen begründet Macht. Vertrauen und Macht erhält, wer die Öffentlichkeit nicht hinters Licht führt. Und wer Fairness und Anstand fordert, muss ein Vorbild sein können - Koch kann das alles nicht, nicht mehr. Ruth Wagner hat auf dem letzten Landesparteitag Gerhardt zugerufen, es gebe keine Verlierer. Doch: die Liberalen.

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