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Politik: Spendenaffäre: Kohl kehrt in die Unionsfraktion zurück

"Ich begrüße Helmut Kohl", hat Friedrich Merz gesagt, und die Unionsfraktion hat geklatscht. Nicht frenetisch, nicht unterkühlt - "geschäftsmäßig", sagt einer, der dabei war.

Von Robert Birnbaum

"Ich begrüße Helmut Kohl", hat Friedrich Merz gesagt, und die Unionsfraktion hat geklatscht. Nicht frenetisch, nicht unterkühlt - "geschäftsmäßig", sagt einer, der dabei war. Danach hat der Fraktionschef geschäftsmäßig dem Geburtstagskind Maria Eichhorn gratuliert; der Beifall soll sogar etwas länger und stärker gewesen sein. Wer erwartet haben sollte, die Rückkehr des Abgeordneten Kohl (Ludwigshafen) nach knapp zehnmonatiger, höchst unfreiwilliger Abstinenz werde die 244 übrigen Abgeordneten von CDU und CSU sichtbar in zwei Lager zerreißen, sah sich am Montag getäuscht.

Es war ja auch lange genug vorher die Losung ausgegeben worden: "Normalität". Die CDU-Chefin Angela Merkel tut folgerichtig schon am Nachmittag so, als verstehe sie die ganze Aufregung nicht: Kohl, bitteschön, sei ein normaler Mensch und nicht "so etwas Extraterrestrisches". Eine Losung, an die sich alle halten, auch der Hauptdarsteller. Nun gut, er geht durch den Hintereingang vom Vorstandszimmer aus in den Saal, weil er vorher noch mit Merz und dessen CSU-Vize Michael Glos geplaudert hat. Aber dann strebt der Abgeordnete Kohl freundlich lächelnd in die dritte Reihe zu den Rheinland-Pfälzern, nimmt Platz zwischen dem Elektromeister Wittlich und dem Landwirtschaftsmeister Bleser, lässt sich von Carl-Dieter Spranger (CSU) die Hand drücken und von Arnold Vaatz (CDU) in ein Gespräch verwickeln. War was? Alles normal.

Wer wollte, konnte die allgemeinen Ausführungen des Fraktionschefs Merz über die Notwendigkeit der Einigkeit in der Opposition auch auf das Verhältnis zum Altkanzler beziehen - wer nicht wollte, nicht. Der Name Kohl fiel nicht mehr, und der Abgeordnete Kohl nahm nicht das Wort. Ob der Tag für ihn gut verlaufen sei, fragt hinterher ein Journalist. "Ja natürlich", sagt Kohl. Dabei wird er an die Tageslosung der Herrenhuter Brüdergemeinde gedacht haben, die ihm ein Abgeordnetenkollege in die Hand gedrückt hatte: "Der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht am Morgen, das immer heller leuchtet bis zum vollen Tag."

"Ich begrüße Helmut Kohl", hat Friedrich Merz gesagt, und die Unionsfraktion hat geklatscht. Nicht frenetisch, nicht unterkühlt - "geschäftsmäßig", sagt einer, der dabei war. Danach hat der Fraktionschef geschäftsmäßig dem Geburtstagskind Maria Eichhorn gratuliert; der Beifall soll sogar etwas länger und stärker gewesen sein. Wer erwartet haben sollte, die Rückkehr des Abgeordneten Kohl (Ludwigshafen) nach knapp zehnmonatiger, höchst unfreiwilliger Abstinenz werde die 244 übrigen Abgeordneten von CDU und CSU sichtbar in zwei Lager zerreißen, sah sich am Montag getäuscht.

Es war ja auch lange genug vorher die Losung ausgegeben worden: "Normalität". Die CDU-Chefin Angela Merkel tut folgerichtig schon am Nachmittag so, als verstehe sie die ganze Aufregung nicht: Kohl, bitteschön, sei ein normaler Mensch und nicht "so etwas Extraterrestrisches". Eine Losung, an die sich alle halten, auch der Hauptdarsteller. Nun gut, er geht durch den Hintereingang vom Vorstandszimmer aus in den Saal, weil er vorher noch mit Merz und dessen CSU-Vize Michael Glos geplaudert hat. Aber dann strebt der Abgeordnete Kohl freundlich lächelnd in die dritte Reihe zu den Rheinland-Pfälzern, nimmt Platz zwischen dem Elektromeister Wittlich und dem Landwirtschaftsmeister Bleser, lässt sich von Carl-Dieter Spranger (CSU) die Hand drücken und von Arnold Vaatz (CDU) in ein Gespräch verwickeln. War was? Alles normal.

Wer wollte, konnte die allgemeinen Ausführungen des Fraktionschefs Merz über die Notwendigkeit der Einigkeit in der Opposition auch auf das Verhältnis zum Altkanzler beziehen - wer nicht wollte, nicht. Der Name Kohl fiel nicht mehr, und der Abgeordnete Kohl nahm nicht das Wort. Ob der Tag für ihn gut verlaufen sei, fragt hinterher ein Journalist. "Ja natürlich", sagt Kohl. Dabei wird er an die Tageslosung der Herrenhuter Brüdergemeinde gedacht haben, die ihm ein Abgeordnetenkollege in die Hand gedrückt hatte: "Der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht am Morgen, das immer heller leuchtet bis zum vollen Tag."

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