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Politik: Spendenaffäre: Schweigen ist gelb (Kommentar)

Hat die hessische FDP gewonnen? Zumindest sieht es so aus: Die Bundes-FDP will das Festhalten an der Wiesbadener Koalition mit dem umstrittenen Regierungschef Roland Koch nicht mehr öffentlich bewerten.

Hat die hessische FDP gewonnen? Zumindest sieht es so aus: Die Bundes-FDP will das Festhalten an der Wiesbadener Koalition mit dem umstrittenen Regierungschef Roland Koch nicht mehr öffentlich bewerten. Andererseits ist diese Reaktion verständlich. Für Guido Westerwelle und erst recht für seinen Parteichef Wolfgang Gerhardt gibt es nichts weiter zu kommentieren. Ihre Meinung ist seit längerem klar, nur halten sich die Hessen bekanntermaßen nicht an diese Losung: Koalition ja, Koch nein. Heute wird es im Landtag stattdessen wieder so sein: Koch, aber ja, Koalition sowieso. Die Freidemokraten können auch nicht mehr anders, sie sind festgelegt. Ihre Vorsitzende Ruth Wagner steht eisern zum "eisernen Roland", weil sie den Preis für eine Abkehr selbst in die Höhe getrieben hat. Neuwahlen würden die Hessen-CDU Stimmen und die strategische Mehrheit kosten, die FDP noch mehr: ihre parlamentarische Existenz. Dieses Szenario jedenfalls ist höchstwahrscheinlich, angesichts der 5,1 Prozent beim letzten Mal. Insofern werden die freidemokratischen Abgeordneten Wagner folgen; zumal Koch ihnen weit entgegengekommen ist mit der Entlassung von Staatskanzleichef Franz Josef Jung. Zwei Stimmen Mehrheit hat die CDU-FDP-Koalition, das reicht. Für heute. Die Rücktritte um ihn herum aber haben den Blick auf Koch freigegeben. Jetzt noch eine einzige Enthüllung - und die Bundes-FDP gewinnt. So spricht ihr Schweigen.

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