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Sabine Christiansen

© ddp

Spendengeld-Affäre: Führungsstreit bei Unicef wird zur Schlammschlacht

Unicef verliert möglicherweise weitere Förderer. Nach dem Rückzug der Schwimmerin Sandra Völker sieht die bekannteste Unicef-Botschafterin, die Fernsehjournalistin Sabine Christiansen, Klärungsbedarf.

Christiansen traf sich am Dienstag nach Angaben ihres Sprechers mit Unicef-Vertretern und will sich am Mittwoch öffentlich äußern. Der Führungsstreit bei Unicef entwickelt sich zur Schlammschlacht. Aus dem Umfeld der Kölner Unicef-Zentrale wird der früheren Vorsitzenden Heide Simonis vorgeworfen, Staatsanwaltschaft und Polizei mit Material gegen Unicef-Geschäftsführer Dietrich Garlichs versorgt zu haben. Dem Tagesspiegel liegen Unterlagen vor, die belegen, dass Simonis anonyme Hinweise zu Beraterverträgen weiterleitete, die in ihrem Kieler Büro eingegangen waren.

Zusätzlich erhielt die Staatsanwaltschaft Kostenschätzungen zum Umbau der Kölner Hauptverwaltung, die ihrer Ansicht nach nicht ausreichend im Etat ausgewiesen waren. Simonis bestreitet dies nicht. Ihr Mitarbeiter Matthias Beigel erklärte dem Tagesspiegel, die Informationen seien weitergegeben worden, um nicht in den Verdacht der Aktenunterdrückung zu geraten. Unterdessen scheint es unwahrscheinlich, dass Unicef sein Spendensiegel verliert. Burkhard Wilke, der Geschäftsführer der vergebenden Organisation DZI, sagte: "Nach unserem derzeitigen Eindruck kann ich sagen, dass das Führungsproblem das Dramatischste war, man muss Unicef vor Unicef schützen". (Tsp)

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