zum Hauptinhalt
Der Schriftzug "NSA in da House" und das stilisierte Victory-Zeichen werden in der Nacht zum 19. Juli 2014 in Berlin auf die Fassade der nahe dem Reichstag gelegenen US-Botschaft projiziert. Die minutenlange Projektion war eine Aktion des Düsseldorfer Lichtkünstlers Oliver Bienkowski.

© dpa

Spione in Deutschland: Berlin will die Namen aller Geheimdienstagenten

Das Auswärtige Amt hat an alle Botschaften in der Hauptstadt eine Aufforderung zur Offenlegung aller hierzulande aktiven Geheimdienstagenten geschickt. Allein aus den USA sind rund 200 Agenten in Deutschland tätig.

Die Bundesregierung fordert laut einem Bericht von "Spiegel Online" von allen ausländischen Botschaften in Deutschland eine Liste mit den hierzulande aktiven Geheimdienstagenten. Das Auswärtige Amt (AA) in Berlin habe am vergangenen Mittwoch eine entsprechende Verbalnote an die Botschaften gesandt, berichtete das Nachrichtenportal am Freitag. Ein AA-Sprecher dementierte den Bericht auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP nicht.
Berlin reagiere mit dem Schritt auf die Spionage-Affäre und die Verdachtsfälle gegen Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) und des Verteidigungsministeriums, die von den USA als Agenten angeworben worden sein sollen, wie "Spiegel Online" weiter berichtete. Die Verbalnote, im diplomatischen Geschäft eine Art Rüge, sei eine Folge des "Frusts innerhalb der Bundesregierung über die konstante Weigerung des Partners USA, Berlin zumindest das offizielle Personal der US-Geheimdienste in Deutschland offenzulegen", hieß es.
Ziel des Vorstoßes sei es, zwischen der Bundesregierung und den Botschaften "einen gemeinsamen Sachstand" herzustellen, berichtete das Nachrichtenportal unter Berufung auf das AA. Die Bundesregierung erwarte nun, dass die Note "von allen angeschriebenen Vertretungen beantwortet" werde.

In Deutschland arbeiten allein für die USA rund 200 Geheimdienstmitarbeiter

Die Bundesregierung geht laut dem Bericht davon aus, dass an allen ausländischen Botschaften Agenten der Geheimdienste des jeweiligen Landes stationiert sind. Nach Informationen von "Spiegel Online" arbeiten in Deutschland allein für die USA rund 200 Geheimdienstmitarbeiter mit Diplomatenpass. In die Forderung nach Offenlegung der Namen der aktiven Agenten seien ausdrücklich ausländische Konsulate, Kulturinstitute sowie in Deutschland stationierte Truppen eingeschlossen. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false