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Politik: Spitzelaffäre: Haider triumphiert: Beweisstück erweist sich als Fälschung

In der österreichischen Spitzelaffäre ist den Ermittlern ein wichtiges Beweisstück abhanden gekommen. Ein Brief von Jörg Haiders Leibwächter Horst Binder, in dem dieser "freiheitliche Spitzenfunktionäre" beschuldigt, nach geheimen Polizeiakten gefragt zu haben, hat sich als Fälschung herausgestellt.

In der österreichischen Spitzelaffäre ist den Ermittlern ein wichtiges Beweisstück abhanden gekommen. Ein Brief von Jörg Haiders Leibwächter Horst Binder, in dem dieser "freiheitliche Spitzenfunktionäre" beschuldigt, nach geheimen Polizeiakten gefragt zu haben, hat sich als Fälschung herausgestellt. Dies hatten die FPÖ und Binder immer schon behauptet; Untersuchungsrichter Stefan Erdei hat es am Donnerstag in Wien bestätigt.

Haider sprach von einem "riesigen Saustall". Insbesondere beschuldigt er Spitzenbeamte der Polizei, aus politischen Motiven einen "Psychoterror" gegen ihn entfesselt zu haben. Demgegenüber sieht Untersuchungsrichter Erdei keinen Grund, die Voruntersuchungen gegen Haider und Binder einzustellen. Der Brief sei nicht der einzige Hinweis auf eine mögliche Verwicklung Haiders gewesen. Vielmehr seien die Untersuchungen aufgrund der Aussagen eines früheren FPÖ-Gewerkschafters ins Rollen gekommen. Erdei fordert nun ein genaue Prüfung der Herkunft jenes Briefes, der bei einer Hausdurchsuchung im Keller Binders gefunden worden war. Erdei sagte, das Schreiben habe in einem Ordner zwischen anderen Papieren gesteckt; offenbar habe "jemand ein Interesse daran gehabt, dass der Brief gefunden wird".

pak

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