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Sri Lanka: Etwa 100 Tote bei Anschlag auf Marine-Konvoi

Bei einem Anschlag tamilischer Rebellen auf Soldaten der srilankischen Marine sind rund 100 Menschen getötet worden. Die Polizei geht von einem Selbstmordattentat aus.

Colombo - Über 150 Menschen seien bei der Explosion eines mit Sprengstoff gefüllten Lasters inmitten eines Sammelplatzes für Militärbusse in dem Dorf Digampathana im Nordosten der Insel verletzt worden, teilten die Behörden mit. Auf dem Sammelplatz hielten sich zum Zeitpunkt der Explosion nach Militärangaben mehr als 340 Soldaten auf. Die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) bekannten sich zunächst nicht zu dem Attentat, das eines der schwersten in der Geschichte des Landes war.

Knapp zwei Wochen vor den in der Schweiz am 28. Oktober geplanten Vermittlungsgesprächen zwischen Vertretern der Regierung und der LTTE ist dies das zweite Blutbad in Sri Lanka innerhalb weniger Tage. Erst am Mittwoch vergangener Woche waren bei Kämpfen 133 Regierungssoldaten und 22 Rebellen getötet worden. Der "barbarische Angriff" auf unbewaffnete Soldaten belege, dass die LTTE kein Interesse an Frieden habe, sagte der für Verteidigungsfragen zuständige Regierungssprecher Keheliya Rambukwella. Nach Polizeiangaben wurden auf dem Sammelplatz, an dem Soldaten ihren Stützpunkt verlassen oder dorthin zurückkehren, 15 von insgesamt 24 Bussen von der Wucht der Explosion erfasst. Zwei Busse seien dabei besonders stark getroffen worden.

Die Kämpfe zwischen Truppen der Zentralregierung in Colombo und den Befreiungstigern haben sich in den vergangenen Monaten verschärft. Ein vor vier Jahren von Norwegen vermittelter Waffenstillstand wurde faktisch hinfällig. In dem Konflikt, in dem die Rebellen für die Autonomie des Nordostens von Sri Lanka kämpfen, starben seit 1972 insgesamt mehr als 60.000 Menschen, davon allein seit vergangenem Dezember mehr als 2200 Menschen. (tso/AFP)

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