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Sri Lanka: Regierung lehnt Waffenstillstand ab

Regierungstruppen setzen ihre Angriffe gegen tamilische Rebellen fort. Bemühungen der Außenminister Frankreichs und Großbritanniens einen Waffenstillstand zu vermitteln, sind gescheitert.

Bei neuen Gefechten an der Nordostküste des Landes sind 15 Kämpfer der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) getötet und 20 weitere verletzt worden, teilte das sri-lankische Verteidigungsministerium mit. Der Staatssekretär des Ministeriums, Gotabaya Rajapakse, hatte zuvor erneut einen Waffenstillstand abgelehnt. Das Militär habe den Auftrag, die Kämpfe fortzusetzen, bis LTTE-Chef Velupillai Prabhakaran "gefangen genommen oder zerstört" worden sei.

Zur Vermittlung einer Waffenruhe zwischen den Tamilen-Rebellen und der Regierung in Sri Lanka waren gestern der Außenminister Frankreichs, Bernard Kouchner, und sein Amtkollege aus Großbritannien, David Miliband, in die Hauptstadt Colombo gereist. Sie forderten eine "sofortige humanitäre Waffenruhe", um eine Evakuierung der im Kampfgebiet lebenden Zivilbevölkerung zu ermöglichen, die Regierung lehnt eine Waffenruhe bislang aber strikt ab.

Im Kampfgebiet sitzen nach UN-Schätzungen noch rund 50.000 Zivilisten fest. Der UN-Nothilfekoordinator John Holmes, der die Region Anfang der Woche besucht hatte, geht davon aus, dass bislang 200.000 Menschen obdachlos geworden sind. In den Flüchtlingslagern drohe eine "zweite Krise", da es hier an Lebensmitteln, sanitären Anlagen und medizinischer Versorgung fehle. Eine UN-Sprecherin beklagte, dass die Regierung Holmes den Zugang zur Konfliktzone selbst verwehrt habe. Die sri-lankische Regierung und Rebellen beschuldigen sich gegenseitig, auf die eingekesselten Zivilisten in der noch fünf Quadratkilometer großen Region zu schießen. (ds/dpa)

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