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Politik: Sri Lankas Armee muss einen weiteren Stützpunkt aufgeben

Nach Kämpfen mit über tausend Toten hat die Armee Sri Lankas am Freitag den Militärstützpunkt Mankulam aufgegeben. Es handle sich um einen "taktischen Rückzug", sagten Regierungsvertreter in Colombo.

Nach Kämpfen mit über tausend Toten hat die Armee Sri Lankas am Freitag den Militärstützpunkt Mankulam aufgegeben. Es handle sich um einen "taktischen Rückzug", sagten Regierungsvertreter in Colombo. Die "Befreiungstiger von Tamil Eelam" (LTTE) hatten in den vergangenen Tagen ihre Angriffe auf die Regierungstruppen im Norden Sri Lankas erheblich verstärkt. Die andauernden Kämpfe zwischen der Armee und den Tamilen-Rebellen im Norden Sri Lankas haben mehrere hundert Menschen zur Flucht gezwungen.

Die LTTE-Kämpfer griffen nach ihrem Vormarsch der vergangenen Tage am Freitag neben Mankulam auch die Stadt Welioya mit Artillerie an. Die LTTE-Organisation erklärte, die Region Ampakamam 300 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Colombo unter ihre Kontrolle gebracht zu haben. Dort hatte die Armee vor einer Woche ihre jüngste Offensive gegen die LTTE begonnen, war aber zurückgeschlagen worden. Die LTTE hatte bereits die Städte Oddusuddan und Nedunkerny erobert. Dabei sollen 1000 Soldaten getötet oder verwundet worden sein. Die Armee gestand ein, dass kein geordneter Rückzug mehr möglich war. "Wir können keine genauen Angaben über Verluste machen, weil die Sicherheitskräfte noch dabei sind, zurückzukommen", sagte ein Offizier.

Die Niederlage des Militärs gilt als Rückschlag für Präsidentin Chandrika Kumaratunga, die Wahlen für Dezember ausgerufen hatte. Die LTTE kämpft seit 1983 für einen eigenen Staat der tamilischen Minderheit in Sri Lanka. In dem Krieg kamen bislang fast 60 000 Menschen ums Leben.

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