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Politik: Staat im Staate

Im Norden des Irak leben über drei Millionen Kurden. Seit elf Jahren genießen sie faktisch Autonomie in ihrer an die Türkei grenzenden Schutzzone nördlich des 36.

Im Norden des Irak leben über drei Millionen Kurden. Seit elf Jahren genießen sie faktisch Autonomie in ihrer an die Türkei grenzenden Schutzzone nördlich des 36. Breitengrades. Die Schutzzone wurde nach dem Golfkrieg 1991 von den westlichen Alliierten geschaffen, nachdem Hunderttausende Kurden vor den irakischen Truppen in die Türkei geflohen waren. Unter dem Schutz amerikanischer und britischer Einheiten, die das Gebiet vom türkischen Luftwaffenstützpunkt Incirlik aus überwachen, hat sich die Autonomiezone seither zu einem inoffiziellen Staat mit eigener Regierung und Infrastruktur entwickelt. Dank eigener Einnahmen aus dem Foodfor-Oil-Programm der Vereinten Nationen und dem Schwarzhandel mit Erdöl über die türkische Grenze florierte das Kurdengebiet auch wirtschaftlich. Die beiden bisher verfeindeten Kurdenparteien, die die Region beherrschen, zeigen sich zudem in jüngster Zeit betont einig. Zur Eigenstaatlichkeit fehlt den Kurden inzwischen nur noch die internationale Anerkennung. güs

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