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Staatsakt: Rau erhält Ehrengrab in Berlin

Am 7. Februar wird der verstorbene Altbundespräsident Johannes Rau mit einem Staatsakt im Berliner Dom geehrt. Die Beerdigung soll am selben Tag stattfinden; der Friedhof steht aber noch nicht fest.

Berlin - Der verstorbene Altbundespräsident Johannes Rau wird am 7. Februar mit einem Staatsakt im Berliner Dom geehrt. Dazu werden 1500 Gäste aus dem In- und Ausland erwartet, teilte das Bundespresseamt am Montag in Berlin mit. Die Beisetzung soll am selben Tag ebenfalls in Berlin im Familienkreis erfolgen. Der erst am 16. Januar 75 Jahre alt gewordene Rau war am Freitag vergangener Woche nach langer Krankheit gestorben. Er hatte sich nach dem Ausscheiden aus dem Amt am 30. Juni 2004 von zwei schweren Operationen nicht mehr erholt.

Rau wird in einem Ehrengrab des Landes Berlin bestattet, bestätigte ein Senatssprecher. Den Platz für die letzte Ruhestätte kann die Familie wählen. Der Friedhof stehe noch nicht fest, hieß es. Rau hatte während seiner Amtszeit als Bundespräsident (1999 - 2004) seinen Wohnsitz von seiner Heimatstadt Wuppertal nach Berlin verlegt.

Bei dem Staatsakt, dem ein Trauergottesdienst vorausgeht, wird Bundespräsident Horst Köhler sprechen. Die beiden weiteren Redner standen am Montag noch nicht fest. Eine Ehrenkompanie der Bundeswehr wird den Sarg mit dem Leichnam des ehemaligen Staatsoberhaupts feierlich aus dem Dom herausgeleiten.

In das im Berliner Schloss Bellevue ausliegende Kondolenzbuch hatten sich bis Montag nach Angaben des Präsidialamtes etwa 3000 Bürger eingetragen. Noch einmal so viele Trauernde waren es am zweiten Amtssitz des Bundespräsidenten, in der Villa Hammerschmidt in Bonn. Im Roten Rathaus in Berlin trugen sich bislang 1100 Menschen ein. Die Kondolenzbücher, die nur noch bis Montagabend auslagen, werden anschließend der Familie Rau überreicht. Die Bundesflagge über dem Schloss Bellevue ist auf Halbmast gesetzt.

Die Ferieninsel Spiekeroog, auf der Rau seit Jahrzehnten Urlaub machte, erwägt eine dauerhafte Ehrung ihres Ehrenbürgers. Dies müsse jedoch zunächst mit der Familie abgestimmt werden, sagte Bürgermeister Manfred Hüllstede. Rau und seine Ehefrau Christina wurden im August 1982 auf der Insel kirchlich getraut.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge würdigte Rau als einen einflussreichen, überzeugenden und glaubwürdigen Förderer. Als Ministerpräsident war er Schirmherr des Volksbund-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen, als Bundespräsident übernahm er diese Funktion für den ganzen Verband. «Seiner Unterstützung konnten wir stets sicher sein und wir haben ihm viel zu verdanken», sagte Volksbund- Präsident Reinhard Führer in Kassel. (tso/dpa)

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