zum Hauptinhalt

Politik: Stabilitätsanker Euro (Kommentar)

Dem Euro hat die kleine Zinserhöhung erwartungsgemäß wenig geholfen. Er wird auch jetzt kaum an Stärke gewinnen.

Dem Euro hat die kleine Zinserhöhung erwartungsgemäß wenig geholfen. Er wird auch jetzt kaum an Stärke gewinnen. Denn entscheidend für die Euro-Schwäche sind Faktoren, die die EZB nicht beeinflussen kann: die anhaltende Stärke von US-Konjunktur und Dollar, die ausstehenden Reformen in Euroland, die politische Krise in Italien. Das alles lastet auf dem Euro. Die EZB mag ihren Zinsschritt damit begründen, dass ein schwacher Außenwert des Euro über erhöhte Importpreise Inflationsgefahren nach Euroland trägt. Das ist im Ansatz richtig, aber der Effekt dürfte begrenzt bleiben. Worum es der EZB gehen muss, ist, den Zinsabstand zu den USA zu verringern und so den Euro zu stützen. Das wird sie mit weiteren Zinsschritten tun. Angesagt ist aber vor allem - Gelassenheit. Je mehr die Medien falsche Ängste durch reißerische Schlagworte schüren, desto mehr wird dies dem Euro schaden. Dabei hat die neue Währung in kurzer Zeit Erstaunliches geleistet. Nach innen garantiert der Euro von Helsinki bis Sevilla Stabilität und legt damit die Grundlage für inflationsfreies, kräftiges Wachstum. USA-Urlauber mögen sich über den schwachen Euro ärgern - die stabilen Preise zu Hause sind wichtiger. Und dafür hat der Euro bis jetzt gesorgt.

ro

Zur Startseite