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Stahlbranche: Mittal bietet knapp 20 Milliarden

Der weltgrößte Stahlkonzern Mittal Steel hat offiziell sein Angebot für seinen luxemburgischen Konkurrenten Arcelor vorgelegt. Die Offerte laufe bis zum 29. Juni, teilte Mittal am Donnerstag mit.

Rotterdam - Sein Unternehmen glaube weiterhin, dass der gebotene Preis "sehr attraktiv" sei, sagte Vorstandschef Lakshmi Mittal. Mittal bietet knapp 20 Milliarden Euro, davon 4,87 Milliarden Euro in bar und den Rest in eigenen Aktien.

Die europäischen Bösenaufsichten in Luxemburg, Frankreich und Belgien hatten am Dienstag grünes Licht für die feindliche Übernahme gegeben.

Die Führung von Arcelor muss nun Stellung zu dem Angebot beziehen. In den vergangenen Monaten hatte sich Arcelor-Chef Guy Dolle wiederholt gegen einen Kauf durch den Branchenprimus ausgesprochen, da er die Offerte als zu niedrig ansieht. Mit dem Rückkauf eigener Aktien und anderer «Giftpillen» will sich die in Luxemburg angesiedelte Gesellschaft gegen die feindliche Übernahme rüsten. Am Freitag soll die außerordentliche Hauptversammlung von Arcelor dem Erwerb von eigenen Aktien im Wert von bis zu fünf Milliarden Euro zustimmen.

Mittal: Fusion hätte Vorteile

Lakshmi Mittal verweist indes auf die Vorteile einer Fusion. Durch den Zusammenschluss würde mit einer jährlichen Produktionskapazität von über 100 Millionen Tonnen der mit Abstand größte Stahlkocher entstehen, der zwölf Prozent des Weltmarkts kontrolliert. Das fusionierte Unternehmen würde über eine weltweite Präsenz und breite Produktpalette verfügen, sagte Lakshmi Mittal.

Die weltweite Stahlbranche ist stark fragmentiert. Experten hatten sich wiederholt für eine Konsolidierung ausgesprochen. Denn durch den harten Wettbewerb schwanken die Stahlpreise enorm und belasten damit die Unternehmen. Dem Konsolidierungsdruck werden sich Marktbeobachtern zufolge auch die deutschen Konzerne ThyssenKrupp und Salzgitter nicht entziehen können. Thyssen ist die Nummer elf weltweit. (tso/dpa)

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