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Unruhen_Kenia

© dpa

Stammesfehde: Neue Gewaltwelle erschüttert Kenia

Nach der Ermordung eines Oppositionspolitikers ist die Gewalt in Kenia wieder aufgeflammt. Im Westen des Landes und in der Hauptstadt Nairobi musste das Militär eingreifen, um Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Volksgruppen zu beenden.

Wütende Proteste wurden vor allem aus der Stadt Naivasha im Westen Kenias sowie aus dem Slum von Kibera in der Hauptstadt Nairobi gemeldet. Dort gingen Angehörige rivalisierender Stammesgruppen aufeinander los, errichteten Barrikaden aus brennenden Reifen und zündeten Autos an.

In Naivasha feuerten Soldaten aus Militärhubschraubern Warnschüsse ab, um die Auseinandersetzungen zu beenden. Kurz nach Mitternacht war in der Hauptstadt Nairobi der oppositionelle Abgeordnete Mugabe Were in der Nähe seines Hauses erschossen worden. Die Opposition um den Politiker Raila Odinga vermutet, dass die Tat politisch motiviert ist. Ein Sprecher der Opposition rief alle Anhänger dazu auf, Ruhe zu bewahren.

In Kenia tobt seit dem umstrittenen Sieg von Amtsinhaber Mwai Kibaki bei der Präsidentenwahl Ende Dezember ein blutiger Machtkampf. Odinga wirft Präsident Kibaki Wahlfälschung vor. Bisher wurden etwa 800 Menschen getötet, rund 250 000 sind vor der Gewalt geflohen. An den Auseinandersetzungen sind vor allem Angehörige vom Stamm der Kikuyu, zu dem Kibaki gehört, sowie Volksgruppen beteiligt, die Odinga unterstützen. (iba/dpa)

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