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Politik: Stammtischgeschwätz

Beim Lesen des Interviews mit Herrn Mißfelder ist man geneigt zu sagen: „Soll doch der Grünschnabel erst mal . .

Beim Lesen des Interviews mit Herrn Mißfelder ist man geneigt zu sagen: „Soll doch der Grünschnabel erst mal . . .“ Das würde aber der Unverschämtheit des Herrn Vorsitzenden der Jungen Union nicht gerecht. Was er übersieht ist, dass die Generation der Rentner ein ganzes Arbeitsleben in die Sozialkassen eingezahlt und so ihre Eigenvorsorge geleistet hat. Und nun kommt ein 23Jähriger daher und redet über „künstliche Hüftgelenke auf Kosten der Solidargemeinschaft“. Er übersieht, dass seit Jahren die Rentner stärker belastet werden als die im Erwerbsleben Stehenden. Dieses Stammtischgeschwätz passt in den Kneipenraum einer schlagenden Studentenverbindung, aber das Schlimme daran ist, dass ein 23-Jähriger daherredet, als hätte er seinen Anteil am Generationenvertrag bereits bezahlt, ein Mensch, der aller Voraussicht nach niemals aktiv im Erwerbsleben stehen wird, schon gar nicht in einem Produktionsprozess, aber in den nächsten vierzig Jahren die Gesetze mitverfassen wird, die die Solidarität in der Gesellschaft vollends abschaffen werden.

Volker Pickerodt, Berlin-Lichterfelde

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