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Stammwähler halten: Stoiber mahnt die CDU

Der ehemalige CSU-Chef und frühere bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber hat die Schwesterpartei CDU vor einer Vernachlässigung ihrer Stammwähler gewarnt.

Es sei alarmierend, dass immer mehr Unionsanhänger gar nicht mehr wählen gingen, sagte Stoiber dem „Spiegel“. „Deshalb muss die Union auch wieder deutlich machen, wofür sie steht. Es wird im Wahlkampf notwendig sein, den Wählern klarzumachen, was lupenreine Positionen der Union sind.“ Dazu gehörte unter anderem, gläubige Christen an die Union zu binden. „Diese Menschen wählen Union ­ oder gar nicht.“ Es reiche auch nicht, die Wähler nur mit Sachthemen gewinnen zu wollen. „Eine Volkspartei lebt vom Feuer und der Leidenschaft derjenigen, die hundertprozentig überzeugt sind.“ Stoiber warnte auch davor, Familien mit einer traditionellen Rollenaufteilung aus dem Blick zu verlieren. „Es gibt einen Trend, Frauen regelrecht zu stigmatisieren, die für ihre Kinder den Beruf aufgeben.“

Neue Kritik an Merkel kam auch von SPD-Chef Franz Müntefering. Die CDU- Chefin führe nicht, lege sich nicht fest und schaue nur, „wie die Mehrheiten in der Union sich entwickeln“, sagte Müntefering dem „Focus“. Aus Angst, noch mehr Wähler an die FDP zu verlieren, bremse die Union. Müntefering betonte, er habe Merkel nach einem dreiviertel Jahr gesagt, dass sie die Arbeit in der Koalition anders organisieren müsse. Die Kanzlerin habe es aber nicht geschafft oder auch nicht gewollt, Vereinbarungen in der Koalition gegen Teile ihrer eigenen Partei durchzusetzen. „Auf sie war leider nicht immer Verlass“, sagte der SPD-Vorsitzende. dpa

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