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Stasi-Aktenbehörde: Birthler äußert Verständnis für Kritik

Die Stasi-Aktenbeauftragte Marianne Birthler hat Verständnis für die Kritik an der Beschäftigung früherer Mitarbeiter des DDR-Geheimdienstes in ihrer Behörde geäußert.

Berlin - Ihr sei bewusst, dass dies "für viele Menschen unverständlich ist und zu Misstrauen Anlass gibt", erklärte sie nach Beratungen des Beirates ihrer Behörde zu diesem Thema. Zwar gebe es keinen aktuellen Anlass, an der Loyalität dieser Mitarbeiter zu zweifeln.

Aber jahrzehntelange Erfahrungen von Unterdrückung und Überwachung wirkten nach. "Menschen, die als Antragsteller in die Behörde kommen, möchten sicher sein, dass ihre Gesprächspartner nicht Teil der früheren Macht- und Unterdrückungsstrukturen waren."

Kritik von Rainer Eppelmann und Bärbel Bohley

Birthler ließ zugleich Kritik daran erkennen, dass die früheren Stasi-Mitarbeiter in den 90er Jahren in ihrer Behörde eingestellt wurden. Sie hätte sich gewünscht, "dass beim Aufbau der Behörde andere Entscheidungen getroffen worden wären".

Angesichts der arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen könne es heute allenfalls noch um Veränderungen unter dem Gesichtspunkt der Zumutbarkeit und der Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit gehen. Kritik an der Beschäftigung der ehemaligen Stasi-Mitarbeiter hatten unter anderem die beiden Ex-DDR-Bürgerrechtler Rainer Eppelmann und Bärbel Bohley geübt.

Zu den insgesamt 1965 Beschäftigten der Behörde gehören den Angaben zufolge derzeit 52 ehemals hauptamtliche Mitarbeiter des MfS. Davon sind 45 in Berlin tätig und sieben in den Außenstellen der Behörde. 16 ehemals hauptamtliche Mitarbeiter seien aus "fachlichen Gründen" seinerzeit für unverzichtbar gehalten worden. Von ihnen sind heute noch elf in der Behörde beschäftigt, überwiegend als Sachbearbeiter. Die anderen 41 Ex-Stasi-Mitarbeiter sind für den Wachschutz tätig. (tso/AFP)

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