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Asylbewerber in Baden-Würtemberg.

© dpa

Statistisches Bundesamt: Ausländerzahlen auf Rekordniveau

Mit mehr als 7,6 Millionen Ausländern hat der Anteil von Menschen mit ausschließlich ausländischer Staatsbürgerschaft ein neues Rekordhoch erreicht. Drei Viertel der neu Registrierten kommen aus Staaten der EU. Überraschend: Nach Berlin zieht es die Wenigsten.

Die Zahl der Ausländer in Deutschland ist auf einen neuen Rekord gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte, waren zum Jahresende 2013 im Ausländerzentralregister mehr als 7,6 Millionen Menschen mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit erfasst. Das sei die höchste jemals in Deutschland registrierte Zahl seit der Einrichtung des Registers im Jahr 1967.

Die stärkste Zunahme seit 1992

Die Zahl der Ausländer stieg den Angaben zufolge gegenüber 2012 um rund 419.900 (5,8 Prozent). Das sei die stärkste Zunahme seit 1992. Insgesamt wurden knapp 971.000 Menschen neu registriert. 38.000 davon waren neu geborene Kinder von in Deutschland lebenden Ausländern. 551.000 Ausländer verließen das Land wieder.

Der Großteil stammt aus der EU

Von den neu registrierten Ausländern stammten 75 Prozent aus der EU. Besonders stark gestiegen ist die Zahl der Polen (plus 14,6 Prozent), Ungarn (26,3 Prozent), Rumänen (30,4 Prozent) und Bulgaren (23,6 Prozent). Ebenfalls, wenn auch leichter angestiegen ist die Zahl Menschen mit Wurzeln in den Krisenstaaten der EU: Spanien (plus 12,7 Prozent), Griechenland (6,1 Prozent) und Italien (4,4 Prozent).

Weniger Türken, mehr Syrer

Beim Zuzug aus Nicht-EU-Staaten führte das Bürgerkriegsland Syrien die Liste an. 23 Prozent mehr Syrer wurden 2013 als Neuzugänge im Ausländerzentralregister vermerkt.
Leicht zurückgegangen ist dagegen die Zahl der türkischen Staatsangehörigen in Deutschland (minus zwei Prozent). Türken sind in den Ländern der alten Bundesrepublik mit Berlin aber nach wie vor die größte Ausländergruppe (21 Prozent). In den ostdeutschen Ländern leben vor allem Polen, Russen, Vietnamesen und Ukrainer.

Überraschend: Berlin ist eher unbeliebt

Die meisten neu ins AZR aufgenommenen Ausländerinnen und Ausländer ließen sich wie 2012 in Bayern nieder (plus 105.400), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (plus 85.300) und Baden-Württemberg (plus 62.500). Dagegen war der prozentuale Anstieg vor allem in den Neuen Ländern (ohne Berlin) stark ausgeprägt: er reicht von 9,8 Prozent in Sachsen bis 13,4 Prozent in Thüringen. Den geringsten prozentualen Anstieg verzeichnete Berlin mit 2,3, gefolgt von Hamburg mit 3,7 und Nordrhein-Westfalen mit 4,5 Prozent. Derzeit leben in Berlin mehr als 906.000 Menschen mit Migrationshintergrund. Das sind knapp 26 Prozent der Gesamtbevölkerung. (epd/Tsp)

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