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Sternsinger: Segen für das Kanzleramt

Der erste offizielle Berliner Auftritt der Bundeskanzlerin im neuen Jahr war ein angenehmer Termin. Zum zweiten Mal in ihrer Amtszeit empfing Merkel Sternsinger aus den 27 deutschen Bistümern sowie Belgien und Rumänien.

Berlin - Nun trägt das Kanzleramt Christus' Segen, Merkel erhielt dazu einen "Hoffnungsbaum" und diverse Geschenke. Vor allem hatten die als Caspar, Melchior und Balthasar verkleideten Kinder und Jugendlichen eine große Bitte an Merkel mitgebracht. Die Kanzlerin solle sich für die Rechte der Kinder und den Klimaschutz einsetzen, mahnten Sprecher der 116 Sternsinger.

Seit 1958 ziehen Kinder rund um den Dreikönigstag von Haus zu Haus und bitten um Spenden. Dafür werden die Häuser mit der in Kreide geschriebenen Aufschrift C+M+B (Christus mansionem benedicat - Christus segne das Haus) versehen. Der Segen soll das Böse abhalten. Seit 1984 bringen die Sternsinger ihre Botschaft und den Segen auch ins Kanzleramt.

Merkel verspricht, das Klima zu schützen

Das Motto des diesjährigen Dreikönigssingens "Kinder sagen Ja zur Schöpfung" mit dem Hinweis auf die Verschmutzung von Wasser und Luft ist gerade aus Sicht der Kanzlerin hochaktuell. Die frühere Bundesumweltministerin versprach, dass die Bundesregierung alles tun wolle, um das Klima zu schützen. Die Kanzlerin hat das Thema auch auf die Agenda der deutschen EU- und G8-Präsidentschaft in diesem Jahr gesetzt. Auch in Deutschland gebe es in dem Punkt noch viel zu tun, betonte Merkel mit Blick auf das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten sowie den Verbrauch von Naturflächen für Bauten.

Die Kanzlerin nutzte zugleich die Gelegenheit, um die Bürger selbst in die Pflicht zu nehmen. Die Politik allein könne es nicht schaffen, auch die Menschen müssten einsehen, dass dies wichtige Themen seien. "Wenn jeder sagt, ich muss mal das Fenster aufmachen und gleichzeitig noch heizen, dann wird das nichts werden. Jeder muss auch ein Beispiel setzen, dass er sich darum kümmert", betonte die Kanzlerin. Sie hoffe, dass die Sternsinger nicht nur Türen, sondern auch die Herzen der Menschen öffnen, damit diese ihr Leben "ein kleines Stück verändern" und stärker darauf achten, dass die Umwelt nicht kaputt gemacht wird.

Noch am Donnerstag wollte Merkel ihre Botschaft auch einem prominenten Kollegen nahe bringen. Unmittelbar nach dem Empfang für die Sternsinger flog die Kanzlerin in die USA zu Präsident George W. Bush. Neben den Konfliktherden dieser Welt wollte Merkel mit ihm über den Klimaschutz reden. "Da ist ein dickes Brett zu bohren", hatte die Kanzlerin unlängst erklärt. Bis heute ignorieren die USA als größter Luftverschmutzer weltweit das Kyoto-Klimaschutzprotokoll. (Von Stefan Uhlmann, ddp)

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