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Die Schuldenuhr des Bundes der Steuerzahler in Berlin.

© Kai-Uwe Heinrich

Steuereinnahmen steigen: Deutscher Staat trägt Schuldenberg um 53 Milliarden Euro ab

Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen haben ihre Einnahmen gesteigert. Dadurch verringerte sich die Schuldenlast um 2,7 Prozent.

Der deutsche Staat hat seinen Schuldenberg durch steigende Steuer- und Beitragseinnahmen deutlich abgetragen. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte standen Ende Dezember 2018 mit 1914,3 Milliarden Euro in der Kreide. Das waren 2,7 Prozent oder 53 Milliarden Euro weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Der Staat profitiert derzeit von starker Binnenkonjunktur, Rekordbeschäftigung und höheren Löhnen. Dadurch legen Steuer- und Beitragsaufkommen zu. Gleichzeitig entlasten niedrige Zinsen den Haushalt.

"Alle Ebenen des Öffentlichen Gesamthaushalts haben Schulden abgebaut", erklärten die Statistiker. Der Bund senkte sie um 2,3 Prozent auf 1213,4 Milliarden Euro, die Länder um 2,7 Prozent auf 571 Milliarden Euro. "Bis auf Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen haben alle Bundesländer ihre Schulden verringert", hieß es. Bei Schleswig-Holstein und Hamburg waren Schuldenaufnahmen im Zusammenhang mit dem Verkauf der HSH Nordbank ein wesentlicher Grund dafür. Den höchsten Abbau meldeten Bayern (-13,9 Prozent), Sachsen (-9,4) und Thüringen (-7,4).

Der Schuldenstand der Gemeinden sank um 5,6 Prozent auf 129,7 Milliarden Euro. "Bis auf Baden-Württemberg und Niedersachsen konnten alle Gemeinden und Gemeindeverbände der Länder ihre Schuldenstände reduzieren", hieß es. Starke Rückgänge gab es in Sachsen (-9,0 Prozent) und Thüringen (-7,5). Noch größer war der Rückgang in Hessen mit 26,9 Prozent. Hier übernahm die "Hessenkasse" weitere Kassenkredite von Kommunen, die nicht mehr in der Schuldenstatistik nachgewiesen werden. Die Sozialversicherung stand am Jahresende mit 400 Millionen Euro in der Kreide. Dies waren acht Prozent weniger als ein Jahr zuvor. (Reuters,AFP)

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