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Politik: Stichwahl in Schwerin

Bei der Oberbürgermeisterwahl in Schwerin hat der PDS-Kandidat Gerd Böttger die meisten Stimmen erhalten. Der Landtagsabgeordnete und einstige SED-Funktionär Böttger erhielt am Sonntag 34,8 Prozent der Stimmen.

Bei der Oberbürgermeisterwahl in Schwerin hat der PDS-Kandidat Gerd Böttger die meisten Stimmen erhalten. Der Landtagsabgeordnete und einstige SED-Funktionär Böttger erhielt am Sonntag 34,8 Prozent der Stimmen. In zwei Wochen muss er sich in der Stichwahl in der mecklenburg-vorpommerschen Landeshauptstadt dem CDU-Kandidaten Norbert Claussen stellen. Claussen kam auf 28,9 Prozent. Die Bewerber von SPD und Bündnis 90/Die Grünen erreichten 14,5 beziehungsweise 10,2 Prozent. In Rostock und Wismar gewannen die SPD-Amtsinhaber den ersten Wahlgang. Der Rostocker Oberbürgermeister Arno Pöker muss nach 32,1 Prozent der Stimmen allerdings ebenfalls in die Stichwahl. Gegner wird der ehemalige Generalstaatsanwalt des Landes, Alexander Prechtel (CDU), sein, der auf 27,0 Prozent der Stimmen kam. In Wismar feierte die Amtsinhaberin Rosemarie Wilcken (SPD) mit knapp 80 Prozent der Stimmen einen Erdrutschsieg. Wilcken ist seit 1990 Bürgermeisterin der Hansestadt. Die Wahlbeteiligung lag zwischen 44 und 57 Prozent und war damit deutlich höher als bei den Landratswahlen vor einem Jahr.

Die PDS stellt bereits auf Rügen und in Ostvorpommern die Landrätinnen. Gerd Böttger kann aber noch nicht davon ausgehen, erster PDS-Oberbürgermeister in einer Landeshauptstadt zu werden. Der geschlagene SPD-Kandidat Axel Höhn rief bereits dazu auf, im zweiten Wahlgang den CDU-Bewerber Claussen zu wählen. Der SPD-Kreisvorsitzende Nikolaus Voss hingegen wollte vorerst keine Wahlempfehlung geben. Voss ist enger Mitarbeiter von Ministerpräsident Harald Ringstorff (SPD), der in Mecklenburg-Vorpommern zusammen mit der PDS regiert. Auch die Bündnisgrünen in Schwerin scheinen sich nicht entscheiden zu können. Die meisten von ihnen kommen eher aus der Bürgerbewegung denn aus der ökologischen Ecke. Es dürfte ihnen schwer fallen, dem ehemaligen SED-Funktionär Böttger die Stimme zu geben.

Die Ergebnisse dieser ersten Direktwahlen der Stadtoberhäupter gelten als erster Trend für die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern am 22. September. Ringstorff stritt dies allerdings ab. "Einen landespolitischen Trend sehe ich nicht, wenngleich die CDU überall hinter ihren Erwartungen zurückblieb", sagte Ringstorff. CDU-Spitzenkandidat Eckhardt Rehberg zeigte sich zufrieden mit dem Ausgang der kommunalen Urnengänge.

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