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Die umstrittene Sequenz aus dem Video von der Veranstaltung in Zagreb am 15. Mai 2013.

© dpa

"Stinkefinger" und kein Ende: Varoufakis twittert komplettes Video

Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis will sich nicht mit den Anwürfen gegen ihn wegen seines "Stinkefinger"-Videos abfinden. Jetzt twitterte er das komplette, 57:26 Minuten lange Video. Die Frage, ob der erhobene Mittelfinger hineinmontiert wurde, wird dabei nicht beantwortet.

Nach dem Wirbel um das „Stinkefinger-Video“ hat der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis im Kurznachrichtendienst Twitter die komplette Aufnahme seines 2013 gehaltenen Vortrags veröffentlicht. In dem knapp eine Stunde langen Video ist der nach oben gereckte Mittelfinger zu sehen. „Ist jemand an der Wahrheit interessiert?“, fragt der Minister dabei und schreibt weiter: „Und hier ist das nicht von skrupellosen Medien verfälschte Video.“ Varoufakis hatte schon zuvor den Vorwurf erhoben, die in der ARD gezeigten Sequenzen seien aus dem Kontext gerissen gewesen.
Moderator Günther Jauch (58) hatte am Sonntagabend in seinem ARD-Talk über die Krise Griechenlands Ausschnitte aus dem Youtube-Video von einem Auftritt des damaligen Wirtschaftsprofessors 2013 bei einer Konferenz in Zagreb eingespielt. Darin ist zu sehen, wie Varoufakis über die Eurokrise referiert und den Mittelfinger in Richtung Deutschland ausstreckt.

Varoufakis hatte nach der Sendung betont, das Video sei gefälscht, der ausgestreckte Mittelfinger hineinmontiert. Dagegen erklärte die Redaktion, es gebe keine Anzeichen von Manipulation oder Fälschung.
Nach der Sendung am Sonntagabend räumte NDR-Chefredakteur Andreas Cichowicz auf Twitter ein, dass man in der Sendung deutlicher hätte hervorheben müssen, dass sich Varoufakis bei seinem Vortrag am 15.
Mai 2013 auf die Situation in Griechenland im Jahr 2010 bezog.

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Die Frage, ob das Video gefälscht und der erhobene Mittelfinger eventuell hineinmontiert worden sein könnte, wie Varoufakis behauptete, wird durch die Veröffentlichung des kompletten Videos nicht beantwortet: In der Sequenz ist in Minute 40:32 der erhobene Mittelfinger deutlich zu sehen. In dem Tweet geht Varoufakis nicht speziell darauf ein, dass der "Stinkefinger" eine Montage sein könnte, er spricht lediglich von dem "undoctored", also unverfälschten, Video. Das kann sich aber auch auf den Kontext seiner damaligen Aussagen beziehen. Der Minister hatte der ARD vorgeworfen, die Sequenz aus dem Zusammenhang gerissen zu haben. (Tsp/dpa)

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