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Politik: Stoiber: Kein Minister wird OB-Kandidat

Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber will der Münchner CSU keinen Minister als OB-Kandidat überlassen. "Weder die Kultusministerin (Monika Hohlmeier) noch der Finanzminister (Kurt Faltlhauser) sind Kommunalpolitiker.

Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber will der Münchner CSU keinen Minister als OB-Kandidat überlassen. "Weder die Kultusministerin (Monika Hohlmeier) noch der Finanzminister (Kurt Faltlhauser) sind Kommunalpolitiker. Beide haben bedeutende Aufgaben in der Landespolitik", sagte der CSU-Vorsitzende am Montag nach der konstituierenden Sitzung des neuen Parteivorstandes in München. Die Münchner CSU werde die Chance nutzen, die der Rückzug des OB-Kandidaten Aribert Wolf bedeute, um zu größerer Geschlossenheit und zu "einer glaubwürdigen Lösung aus sich heraus" finden. Wolf hatte am Sonntag fünf Monate vor der Münchner Oberbürgermeisterwahl seine Bewerbung zurückgezogen und der Partei mangelnde Solidarität vorgeworfen. Der CSU-Bezirksvorstand will am 6. November einen neuen Herausforderer von Christian Ude (SPD) vorschlagen, der seit 1993 das OB-Amt innehat.

Der Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Michael Glos, bezeichnete die Vorgänge in München als "unerfreulich". Der CSU-Fraktionschef im bayerischen Landtag, Alois Glück, rief die Parteikollegen in der Landeshauptstadt auf, nun ihren Kurs neu zu definieren. Auslöser für Wolfs Rücktritt war ein Wahlplakat, auf dem die in München regierende rot-grüne Koalition der Unterstützung von Terroristen beschuldigt wurde. Der bisherige Kandidat begründete seinen Abgang damit, dass er innerparteilich zu wenig Unterstützung gehabt habe.

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Uhl, der 1999 kurzzeitig OB-Kandidat in München war, wegen innerparteilicher Querelen aber ebenfalls vorzeitig aufgab, sagte, jetzt müsse die "Cliquenwirtschaft von Machern in Hinterzimmern" durch offene demokratische Strukturen ersetzt werden.

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