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Politik: Stoiber kritisiert Münchner Faschingsumzug

München - Der frühere bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) hat den für Sonntag, den Holocaust-Gedenktag, geplanten Münchner Faschingsumzug scharf kritisiert: Die Veranstaltung sei „eine Instinktlosigkeit erster Güte“, sagte Stoiber der „Bild“-Zeitung. Er befürchte negative Auswirkungen im Ausland.

München - Der frühere bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) hat den für Sonntag, den Holocaust-Gedenktag, geplanten Münchner Faschingsumzug scharf kritisiert: Die Veranstaltung sei „eine Instinktlosigkeit erster Güte“, sagte Stoiber der „Bild“-Zeitung. Er befürchte negative Auswirkungen im Ausland. „Es gibt Dinge, die tut man nicht“, sagte der CSU-Ehrenvorsitzende. Der Faschingsumzug werfe „international ein völlig falsches Licht auf unsere Verantwortung gegenüber den Opfern des Nationalsozialismus“.

Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) hielt hingegen an seiner Teilnahme fest. Eine Verlegung des Umzuges mit 1000 Teilnehmern und mehr als 20 000 Zuschauern sei aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Ein in Regensburg geplanter Faschingsumzug war verlegt worden. Vor Stoiber hatten bereits die Israelitische Kultusgemeinde in Bayern (IKG) und der Zentralrat der Juden gegen die Veranstaltung protestiert. Der bayerische IKG-Präsident Josef Schuster sagte, der Umzug entehre die Opfer des Naziterrors und die wenigen Überlebenden. ddp

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