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Michail Chodorkowski.

© dpa

Strafmaß: Mehr als 13 Jahre Haft für Chodorkowski

Der Kremlkritiker Michail Chodorkowski ist in einem umstrittenen zweiten Prozess zu dreizehneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Moskauer Gericht verurteilte den 47-Jährigen wegen des Diebstahls von Millionen Tonnen Öl sowie Geldwäsche.

Der Kremlkritiker Michail Chodorkowski muss weitere fünfeinhalb Jahre im Gefängnis bleiben. Der 47-jährige Gegner von Regierungschef Wladimir Putin wurde am Donnerstag in Moskau zu dreizehneinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Strafe von acht Jahren aus einem ersten Verfahren werde aber darauf angerechnet, urteilte Richter Viktor Danilkin nach Angaben der Agentur Interfax. Damit käme Chodorkowski erst im Frühjahr 2017 wieder auf freien Fuß.

Chodorkowskis Ex-Geschäftspartner Platon Lebedew erhielt dasselbe Strafmaß. Das Verfahren wegen Unterschlagung von Öl und Geldwäsche gilt international als politisch motiviert. Danilkin hatte die beiden früheren Öl-Manager bereits am Montag schuldig gesprochen und dann tagelang die mehrere Hundert Seiten umfassende Urteilsbegründung verlesen.

Der frühere Chef des mittlerweile zerschlagenen Ölkonzerns Yukos, der noch bis 2011 eine achtjährige Haftstrafe wegen Geldwäsche absitzt, hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Er wolle notfalls das Urteil vor dem Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg anfechten, hatte er angekündigt.

Putin hatte kürzlich im Staatsfernsehen eine Verurteilung seines Erzfeinds gefordert. Deutschland, die USA sowie die Europäische Union hatten die Verurteilung scharf kritisiert. (dpa)

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