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Betont die Rolle der Bundeswehr als Parlamentsarmee: Norbert Lammert (CDU).

© Bodo Marks/dpa

Streit mit Türkei: Lammert hält Abzug der Bundeswehr aus Incirlik für möglich

Wer nicht willkommen ist, bleibt auch nicht auf Dauer: Bundestagspräsident Norbert Lammert sieht einen Abschied aus der Türkei als Option - drängt aber nicht zur Eile.

Im Streit um das Besuchsverbot für Abgeordnete bei deutschen Soldaten in der Türkei hält Bundestagspräsident Norbert Lammert einen Rückzug der Bundeswehr für eine Option.

„Vielleicht muss noch einmal verdeutlicht werden, dass der Bundestag dem Einsatz deutscher Soldaten im Ausland grundsätzlich nur zustimmt, wenn sie im Rahmen internationaler Missionen dort gebraucht werden und willkommen sind“, sagte der CDU-Politiker der „Süddeutschen Zeitung“. Im Fall der türkischen Luftwaffenbasis Incirlik müsse jeder wissen, dass die Soldaten „dort, wo sie nicht willkommen sind, nicht dauerhaft bleiben werden“.

Wenn diejenigen, die unsere Soldaten in den Einsatz schicken, sie dort nicht besuchen dürfen, dann sollten sie das Mandat für den Einsatz eben aufheben, was dann eben den Rückzug zur Folge hat. Das muss man nicht extra betonen, sondern einfach machen.

schreibt NutzerIn ThomasM

Die türkische Regierung ist verärgert über eine Resolution des Bundestags, in der die Massaker im Osmanischen Reich an den Armeniern vor hundert Jahren als Völkermord verurteilt werden.

Lammert machte deutlich, dass in der Incirlik-Frage keine Eile bestehe. Die von ihm genehmigte Reise deutscher Abgeordneter stehe „ja nicht unmittelbar“ bevor. Die Verteidigungsexperten aller Bundestagsfraktionen hatten angekündigt, im September gemeinsam zu den Soldaten in die Türkei reisen zu wollen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich am Wochenende bei einem Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan erfolglos für ein Ende des Besuchsverbots eingesetzt. (dpa)

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