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Politik: Streit um IG-Metall-Spitze

Personal-Kompromiss könnte scheitern / Heute Vorstandswahl

Frankfurt (Main) (alf/rtr). Bei der Besetzung der künftigen IGMetall-Spitze zeichnet sich auf dem Frankfurter Gewerkschaftstag eine Fortsetzung der Auseinandersetzungen zwischen Traditionalisten und Modernisierern ab. Damit könnte der in der Führungskrise der IG Metall zwischen den tief zerstrittenen Flügeln gefundene Kompromiss über das Personaltableau ins Wanken geraten. Der neue siebenköpfige Vorstand soll am heutigen Sonntag gewählt werden.

Der zu den Traditionalisten gerechnete Schweinfurter IG-Metall-Chef Klaus Ernst kündigte nach Angaben von Bezirksleiter Werner Neugebauer eine Kampfkandidatur für den Geschäftsführenden Vorstand an. IG-Metall-Finanzchef Bertin Eichler sagte, Ernst habe auch den designierten IG-Metall-Chef Jürgen Peters, bisher zweiter Vorsitzender, über seine Kandidatur informiert. Als zweiter Vorsitzender kandidiert der Stuttgarter Bezirksleiter Berthold Huber. In der Debatte über den gescheiterten Streik in Ostdeutschland wiesen sich beide Lager gegenseitig die Schuld zu. Der als Streikleiter für den Arbeitskampf mitverantwortliche Berliner Bezirkschef Hasso Düvel übernahm in der Debatte einen Teil der Verantwortung für das Scheitern des Streiks, lehnte aber einen Rücktritt erneut ab.

Neben den Personalfragen stand am Samstag die Kritik an der Sozialpolitik der Bundesregierung im Mittelpunkt. Zahlreiche Delegierte bewerteten die Agenda 2010 sowie die Gesundheitsreform und die Vorschläge der Rürup-Kommission als Belastung der Arbeitnehmer und der sozial Schwachen. Gleichzeitig forderten verschiedene Delegierte mehr Widerstand von der IG-Metall-Spitze gegen die Sozialreformen.

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