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Streit um Wahlergebnis: Unruhen in Kinshasa

Nach der Präsidentschaftsstichwahl in der Demokratischen Republik Kongo spitzt sich die Lage dort zu: In der Hauptstadt Kinshasa gingen am Dienstag Büros des Obersten Gerichtshofes in Flammen auf.

Kinshasa - Am frühen Nachmittag stieg eine große schwarze Rauchwolke aus dem Gebäude auf. Feuerwehreinheiten der UN-Truppe Monuc halfen der örtlichen Feuerwehr. Die Flammen waren am Nachmittag unter Kontrolle. Das Gericht prüft die Beschwerde des unterlegenen Präsidentschaftskandidaten Jean-Pierre Bemba gegen das Ergebnis der Stichwahl von Ende Oktober. Bembas Partei macht Unregelmäßigkeiten, Wahlbetrug und Wahlmanipulationen geltend.

Ein kleiner Anbau des Gerichts fiel den Flammen zum Opfer. Auch das Erdgschoss des Hauptgebäudes war betroffen, das Feuer griff aber nicht auf den ersten Stock über. Nach einer Dreiviertelstunde stieg weiter Rauch aus dem Gebäude auf, Flammen waren aber nicht mehr zu sehen. Zuvor hatten Anhänger Bembas Teile des Gerichtshofs geplündert und vor dem Gebäude zwei Polizeiautos angezündet. Blauhelm-Soldaten vertrieben die Randalierer mit Warnschüssen.

Bemba-Anhänger schießen auf Polizei

Die Unruhen begannen gegen elf Uhr, als die Polizei versuchte, etwa zweihundert Anhänger Bembas zu vertreiben. Diese flohen in Richtung des Sitzes des Präsidentschaftskandidaten. Anhänger Bembas schossen von dort auf die Polizei. Viele der Polizisten flohen, worauf die Bewaffneten neben dem Obersten Gerichtshof Stellung bezogen.

Die gewöhnlich am Gericht stationierten Monuc-Panzer griffen zunächst nicht in die Kämpfe ein. Einige zogen sogar ab. Später verstärkte die Monuc die Bewachung des Gerichts mit rund zehn zusätzlichen Panzern. Rund eine halbe Stunde nach Ausbruch der Gewalt, gegen 13:30 Uhr, schien sie die Lage wieder zu kontrollieren. Die meisten Angreifer hatten sich da bereits zurückgezogen. (tso/AFP)

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