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Streit um Wiedervereinigung: Regierungsbündnis auf Zypern geplatzt

Die Koalitionsregierung des türkischen Nordteils von Zypern ist wegen abweichender Ansichten über eine mögliche Wiedervereinigung der Insel gescheitert .

Nikosia - Ministerpräsident Ferdi Sabit Soyer trat "wegen Problemen in der Koalition zurück", wie er mitteilte. Soyers Republikanisch-Türkische Partei ist gemäßigter als der Koalitionspartner von der Demokratischen Partei (DP). Die DP verfolgt eine nationalistischere Linie und ist nicht zu Zugeständnissen an die Regierung der Zypern-Griechen im Südteil der Insel bereit.

Soyer dürfte aber erneut zum Ministerpräsidenten ernannt werden, da seine Partei über 25 der 50 Sitze im nordzyprischen Parlament verfügt. Vermutlich wird er mit einer Partei koalieren, die sich in den kommenden Tagen aus Überläufern anderer Parteien bilden wird.

Die EU fordert von der Türkei, sie solle bis zum Ende des Jahres ihre Häfen für Güter aus der griechischen Republik Zypern öffnen, die seit 2004 zur EU gehört. Ankara will dies aber erst dann tun, wenn gleichzeitig die internationale Isolierung des türkischen Inselsektors aufgehoben wird; dies wiederum wird von den griechischen Zyprern abgelehnt. EU-Vertreter warnen seit längerem, der Streit könne in den kommenden Monaten zu einem Abbruch der Beitrittsverhandlungen zwischen der EU und Türkei führen. (tso/AFP)

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