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Studie: Iran könnte nukleares Wettrüsten auslösen

Das umstrittene iranische Atomprogramm könnte laut einer britischen Studie ein nukleares Wettrüsten im Nahen Osten auslösen. 13 Staaten in der Region haben seit Anfang 2006 eigene Programme angekündigt.

Das Internationale Institut für strategische Studien (IISS) in London stellte in seiner Studie eine Flut von Atomaktivitäten in der Region in jüngster Zeit fest. Insgesamt 13 Staaten aus dem Nahen Osten hätten zwischen Februar 2006 und Januar 2007 neue Programme für eine zivile Nutzung von Kernenergie angekündigt oder alte Vorhaben wieder aufleben lassen. "Der Anstieg am Interesse ist bemerkenswert angesichts der Fülle von traditionellen Energiequellen in der Region", sagte IISS-Direktor John Chipman.

Sollte Teheran sein Atomprogramm ungehindert fortführen, gebe es Anlass zur Sorge vor einer neuen Welle von Atomprogrammen in Irans Nachbarstaaten, sagte Chipman weiter. Das IISS untersuchte für seine Studie nukleare Aktivitäten in Ägypten, Bahrain, Kuwait, Oman, Katar, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Türkei, Algerien, Israel, Marokko, Tunesien, Libyen, Libanon, Jordanien, dem Irak, Jemen und Syrien. Israel hat den Besitz von Atomwaffen nie offiziell bestätigt - dennoch gilt es als Atommacht, neben den USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Indien und Pakistan.

Aus Sorge vor Atomwaffen im Iran hat der UN-Sicherheitsrat bereits drei Resolutionen mit Sanktionen gegen Teheran verabschiedet. Insbesondere die US-Regierung verdächtigt Teheran, unter dem Deckmantel ziviler Nutzung der Atomenergie Nuklearwaffen zu bauen. Der Iran hatte wiederholt erklärt, sein Programm zur Urananreicherung diene nur zivilen Zwecken. Doch auch der Mitautor der IISS-Studie Mark Fitzpatrick geht davon aus, dass der Iran eine Atomwaffe entwickeln will. Teheran könne bereits 2009 über ausreichend Uran dafür verfügen. (küs/AFP)

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