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Studie: Jeder Elfte hat etwas gegen Juden

Laut einer aktuellen Studie misstrauen 18 Prozent der Deutschen den Juden. Besonders hoch ist dabei der Anteil in Süddeutschland.

In Bayern teile etwa jeder sechste Einwohner (16,6 Prozent) antisemitische Positionen, ergab eine am Donnerstag in Berlin vorgestellte Erhebung der Universität Leipzig zu rechtsextremistischen Einstellungen.

Danach waren auch in Baden-Württemberg mit 13,3 Prozent solche antijüdischen Tendenzen im Vergleich zu anderen Bundesländern relativ verbreitet, gefolgt von Thüringen (12,9 Prozent) und Nordrhein- Westfalen (9,8 Prozent). Am geringsten waren antisemitische Stimmungen in Brandenburg (1,1 Prozent) und im Saarland (1,5 Prozent).

"Juden arbeiten häufiger mit üblen Tricks"

Im Bundesdurchschnitt waren laut Studie fast 18 Prozent der Befragten der Ansicht, dass der Einfluss von Juden auch heute noch zu groß sei. Knapp 15 Prozent stimmten der These zu, Juden arbeiteten für ihre Ziele mehr als andere "mit üblen Tricks". Fast eben so viele meinten, Juden hätten "etwas Besonderes und Eigentümliches an sich und passen nicht so recht zu uns".

Wie die Untersuchung im Auftrag der SPD-nahen Friedrich-Ebert- Stiftung weiter ergab, finden rechtsextreme Positionen in breiten Bevölkerungsgruppen weiter viel Rückhalt. 15 Prozent seien aggressiv nationalistisch eingestellt, gut ein Fünftel ausländerfeindlich. Allerdings sei gegenüber früheren Befragungen dabei ein leichter Rückgang zu verzeichnen, erklärten die Leipziger Wissenschaftler Prof. Elmar Brähler und Oliver Decker. Diese Entwicklung sei möglicherweise auch ein Erfolg der vielfältigen Projekte gegen den Rechtsextremismus. "Man sollte nicht zu laut jubeln: Die Veränderung des wirtschaftlichen Klimas wird auch bei der politischen Einstellung Folgen haben", warnte Brähler. (sba/dpa)

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