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Sudan: Darfur-Rebellen verlangen mehr Zugeständnisse

Nach einer Fristverlängerung für ein Friedensabkommen in der sudanesischen Region Darfur haben Vermittler versucht, die Regierung zu Zugeständnissen zu bewegen. Die Rebellen hatten sich geweigert, einen Entwurf zu unterzeichnen.

Abuja/Nairobi - Die Rebellengruppen verlangten mehr politische Mitbestimmung und einen größeren Anteil am Reichtum des Landes. Das neue Ultimatum soll am Donnerstag um Mitternacht auslaufen. Die Verhandlungen in der nigerianischen Hauptstadt Abuja ziehen sich seit zwei Jahren hin, mehrere Ultimaten verstrichen bereits folgenlos.

Die Europäische Union forderte die Konfliktparteien zur Annahme des von der Afrikanischen Union (AU) vorgeschlagenen Abkommens auf. «Das Friedensabkommen ist dringend. Es bietet allen Seiten Garantien», hieß es in einer Erklärung des EU-Chefdiplomaten Javier Solana vom Mittwoch in Brüssel. Das Abkommen sei vor allem für die Zivilbevölkerung wichtig, die ein Recht auf Sicherheit und Frieden habe.

«Wenn am Ende der neuen Frist noch immer kein Abkommen erreicht ist, müssen wir die Situation neu bewerten», sagte der AU-Sondergesandte Salim Ahmed Salim. «Es ist ein afrikanisches Problem, und wir sind dafür verantwortlich, dass das Leiden und die Entbehrungen in Darfur beendet werden.» Der stellvertretende US-Außenminister Robert Zoellick und der britische Minister für Entwicklungshilfe, Hilary Benn, schalteten sich ebenfalls als Vermittler in die Verhandlungen ein.

Der Konflikt in der westsudanesischen Region Darfur eskalierte Anfang 2003, als die sudanesische Regierung einen Rebellenaufstand mit Hilfe verbündeter Milizen niederschlagen wollte. Seitdem wurden mindestens zwei Millionen Menschen vertrieben. Schon vor mehr als einem Jahr schätzten Hilfsorganisationen die Zahl der Todesopfer auf 300.000, seitdem gibt es keine aktualisierten Schätzungen mehr. (tso/dpa)

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