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Sudan: Elend der Menschen in Darfur nimmt zu

Die UN haben vor einer Verschlimmerung der Lage in der westsudanesischen Krisenregion gewarnt. Grund ist die Ausweisung mehrerer Hilfsorganisationen.

Nach Angaben des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) hat sich die Lage von mehr als einer Million Flüchtlingen in der Provinz Darfur massiv verschlechtert. Demnach können derzeit etwa 1,1 Millionen von insgesamt 3 Millionen Flüchtlingen im Westen des Sudans nur noch eingeschränkt mit Trinkwasser und Lebensmitteln versorgt werden. Dazu komme die jetzt beginnende Regenzeit, durch die weitere Probleme drohen.

Die stellvertretende WFP-Direktorin im Sudan, Monika Midel, forderte das Regime in Khartum deshalb auf, Hilfsorganisationen wie "Ärzte ohne Grenzen" oder Oxfam baldmöglichst wieder ins Land zu lassen. Die internationalen Helfer waren Anfang März des Landes verwiesen worden, nachdem der internationale Strafgerichtshof Haftbefehl gegen Präsident Omar El-Baschir erlassen hatte. Ihm werden Kriegsverbrechen zur Last gelegt.

Viele der Hilfsorganisationen hatten im Auftrag des WFP die überfüllten Flüchtlingslager und Dörfer mit Lebensmitteln versorgt. Nach ihrer Ausweisung musste das UN-Programm die Verteilung von Getreide, Hülsenfrüchten und anderen Nahrungsmitteln selbst übernehmen. Wichtigster Partner ist jetzt der Rote Halbmond, die Schwesterorganisation des Internationalen Roten Kreuzes in islamisch geprägten Ländern. "Solch eine Operation kann man aber nicht langfristig machen. Da muss schnell was passieren", sagte Midel.

Seit Beginn des Darfur-Konflikts zwischen Rebellen, regulärer Armee und regierungstreuen Milizen vor sechs Jahren starben nach UN-Angaben 300.000 Menschen. Das WFP ist im Sudan mit insgesamt etwa 3000 Mitarbeitern präsent, um fast sechs Millionen Menschen zu versorgen, die an Hunger leiden oder davon bedroht sind. Das Jahresbudget für die weltweit größte WFP-Hilfsaktion liegt bei 820 Millionen US-Dollar (annähernd 590 Millionen Euro). (kg/dpa/rtr)

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