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Sudan: Human Rights Watch warnt vor humanitärer Katastrophe

Nachdem gegen Präsident Al-Baschir ein internationaler Haftbefehl erlassen wurde, hat die sudanesische Regierung Hilfsorganisationen in ihrem Land die Arbeit verboten. Human Rights Watch warnt nun vor katastrophalen Folgen für die Menschen in Darfur.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat am Freitag vor einer humanitären Katastrophe in der westsudanesischen Krisenprovinz Darfur gewarnt. Die Entscheidung der Regierung in Khartum, nach dem internationalen Haftbefehl gegen den sudanesischen Präsidenten Omar al-Baschir 13 westlichen Hilfsorganisationen die Arbeitserlaubnis zu entziehen, setze das Leben von mehr als einer Million Menschen auf dem Spiel, fürchtet HRW-Afrikadirektorin Georgette Gagnon. Der Sudan sei nach dem Völkerrecht verpflichtet, Menschen in Konfliktgebieten Hilfe zukommen zu lassen.

Die sudanesische Regierung hatte am Mittwoch zunächst zehn internationalen Hilfsorganisationen die Arbeitserlaubnis entzogen und am Freitag drei weiteren. Nach Angaben eines Regierungssprechers werden zusätzliche Organisationen "überprüft". Hasabu Mohamed Abdel- Rahman, der Leiter der Kommission für Humanitäre Angelegenheiten in Khartum, hatte den ausgewiesenen Hilfsorganisationen "Zusammenarbeit" mit dem Internationalen Strafgerichtshof vorgeworfen.

Das Haager Gericht hatte am Mittwoch Haftbefehl gegen Al-Baschir erlassen und verdächtigt ihn, in Darfur Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben. Al-Baschir ist das erste amtierende Staatsoberhaupt, gegen das der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehl erlassen hat. (ut/dpa)

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